Grodaus im Kosovo 2015
Für das Team Betreuung & Öffentlichkeitsarebit des Austrian Armed Forces International Centre in Götzendorf nahm der Arbeitsalltag bereits in der ersten Jännerwoche volle Fahrt auf. Schon am 9. Jänner flog im Rahmen einer Truppenbetreuung die steirische Austropop-Band „Grodaus“ für zwei Konzerte in den Kosovo.
Kaum in Pristina gelandet ging es schon weiter nach Prizren, um gemeinsam mit den Schweizer Kameraden das Bergfest zu feiern. Ein tolles Konzert sorgte für einen stimmigen Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach einer kurzen Stadtführung am Samstag ging es wieder retour nach Pristina, wo abends für die österreichischen Teile das Bergfest und für die deutschen Kameraden die Outgoing Party am Programm standen. Wieder heizten „Grodaus“ mit den bekanntesten Austropop-Nummern und weltbekannten Alltime-Hits ein, sodass auch in Pristina für einige Stunden Abstand vom militärischen Alltag gefunden werden konnte.
Nach einer kurzen Nacht ging es bereits Sonntag mittags wieder zurück nach Österreich. Davor aber hatten die Musiker die Gelegenheit mit einem Pandur eine Ausfahrt zu machen. Ein Erlebnis der besonderen Art, das für viel Gesprächsstoff sorgte.
Text: Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Fotos: OWm Gerd Marek
Gesandter der US-Botschaft zu Gast im AUTINT
Lee Brudvig, seit 3. August 2012 Gesandter der U.S. Botschaft in Wien, besuchte in Begleitung des amerikanischen Verteidigungsattachès, Col Paul Brotzen und von LtCol Scott Ogledinski am Mittwoch, 15 01 15, das Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) in Götzendorf.
Lee Brudvig hat den Großteil seiner beruflichen Laufbahn in Entwicklungsländern verbracht, und engagiert sich deswegen in hohem Maße für Themen wie nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, multilaterale Diplomatie, Minderung von Armut und humanitäre Hilfe. Brudvig arbeitet seit 1984 als Karrierediplomat und Beauftragter für Wirtschaftsfragen für das U.S. Außenministerium. Er diente als Gesandter an der U.S. Botschaft in Nairobi und bei der UN in Rom, als Botschaftsrat für Wirtschaftsangelegenheiten in Neu Delhi, als Botschaftsrat für Politik und Wirtschaft in Wien, als Beauftragter für Regionale Natürliche Ressourcen in Pretoria und Johannesburg, als Wirtschaftsbeauftragter in Guangzhou, als Finanzökonom im Büro für Währungsangelegenheiten (Office of Monetary Affairs) in Washington DC, sowie als Wirtschafts-/ Konsulatsbeauftragter in Mbabane, Manila und Nairobi.
Obst Claus Amon informierte den Gesandten in einem umfassenden Briefing über die Aufgaben des AUTINT und seine nationalen und internationalen Vernetzungen sowie über die derzeitigen Auslandsmissionen. Im Anschluss daran hielt Lee Brudvig vor dem Kader der Auslandseinsatzbasis einen Vortrag über die sogenannten 3D: Diplomacy – Development – Defense. Ausgangspunkt dafür bildete seine Tätigkeit an der Botschaft in Nairobi, die einen Personalstand von über 4.000 Mitarbeitern hat. Kern seiner Botschaft war die Nutzung der gemeinsamen Schnittflächen der 3D sowie die stetige Erweiterung der internationalen Netzwerke, um mit Hilfe von Partnern vorort Erfolge in der wirtschaftlichen Entwicklung von Ländern zu erzielen. Eine Aufgabe die ohne das Zusammenwirken des Dreiecks Diplomatie – Entwicklungpolitik – Verteidigungspolitik nicht möglich wäre. Vorrangiges amerikanisches Zielgebiet ist dabei Afrika.
Nach dem Mittagessen stand noch ein Besuch des internationalen Gefechtsfeldübungsplatzes am Programm, wo der Leiter der Lehrabteilung, Obst Sandor Galavics, in die Möglichkeiten der Ausbildung einwies. Ein Rundgang durch den Kompaniestützpunkt sowie die Eintragung in das Gästebuch beendeten den hochrangigen Besuch.
Text: Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
Gipfelsieg am Schloßberg
Es ist schon Tradition, dass im Dezember die Angehörigen der Auslandseinsatzbasis die Möglichkeit haben an einer Adventwanderung teilzunehmen. Im Rahmen dieses CI-Projekts können die Grazer- und Götzendorferteile in gemütlicher Atmosphäre das vergangene Jahr revue passieren lassen und das Zusammengehörigkeitsgefühl vertiefen. Traf man sich in den letzen einmal in Götzendorf und zwei Mal in der Mitte so stand diesmal Graz am Wanderprogramm.
Mit zwei Stadtführeren wurde die Innenstadt erkundet und der Schloßberg erklommen. Wuchtig ragt das Dolomitgestein 123 Meter über dem Hauptplatz. Neben dem Uhrturm, dem Wahrzeichen von Graz, befindet sich auch der Glockenturm, liebevoll Liesl geannt, am Schloßberg.
Um 1125 wurde auf dem damals nackten Felsen eine romanische Burg errichtet, die Graz ihren Namen gab. Dieser kommt vom slowenischen „gradec“ und bedeutet „kleine Burg“. Später wurde das Gemäuer gotisch erweitert und ab 1544 nach Plänen von Domenico dell'Allio zu einer Renaissancefestung ausgebaut. Die Burg ist im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten verzeichnet.
Auch Napoleon konnte sie Anfang des 19. Jahrhunderts nicht erobern. Erst als er 1809 Wien besetzte und mit der Zerstörung der Hauptstadt drohte, ergab sich das erpresste Graz und es wurden fast alle Festungsanlagen geschleift. Lediglich die Liesl und der Uhrturm blieben erhalten, da sie von den Grazer Bürgern freigekauft und somit vor der Zerstörung bewahrt werden konnten.
Rund dreißig Jahre später begann Ludwig Freiherr von Welden mit der Umgestaltung des einstigen Festungsberges in einen romantischen Garten mit zahlreichen Spazierwegen und teils südländischen Pflanzen, die hier dank des vergleichsweise milden Grazer Klimas gedeihen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde durch Zwangsarbeiter im Inneren des Berges ein umfangreiches Stollensystem mit 6,3 km Länge, 20 Eingängen und etwa 12.000 m² Nutzfläche angelegt, welches während der schweren Bombenangriffe auf Graz als Kommandozentrale, Luftschutzbunker für bis zu 50.000 Personen und Lazarett diente. Heute befindet sich im Stollensystem ein Lift, die Märchengrottenbahn und ein Veranstaltungszentrum.
Nach den wichtigsten historischen Stationen der Innentstadt wurde mit einem Glühwein am Adventmarkt die Wanderung beendet und in die Heimatgarnisonen verlegt. Für alle Teilnehmer war klar auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein, denn auch wenn man an zwei Orten disloziert ist, sollte das Geimsame sowohl im Dienst als auch ab und zu auch ein wenig abseits davon im Vordergrund stehen.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Minister besucht OSZE-Monitorausbildung
Es ist derzeit eines der wichtigsten Vorhaben im Österreichischen Bundesheer, die Ausbildung der OSZE-Monitore für die Special Monitoring Mission to Ukraine (SMMU). Bis Mitte Dezember werden rund 100 Beobachter aus aller Welt durch das Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) in Götzendorf gemeinsam mit der OSZE auf ihre Aufgaben in der Ukraine vorbereitet. Weitere Kurse folgen ab Jänner (siehe Der Soldat 22/14).
„Oberstes Ziel der Ausbildung ist es, die Sicherheit der neutralen Beobachter zu erhöhen, indem sie Gefahrenpotenziale rechtzeitig erkennen und richtig damit umgehen können“, skizziert der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, den Kern der Ausbildung.
HBM Mag. Gerald Klug mit dem Generalsekrtär der OSZE,
Botschafter Lamberto Zannier, und dem Kommandanten AUTINT, Obst Claus Amon.
Verteidigungsminister Mag. Gerald Klug konnte sich gemeinsam mit dem Generalsekretär der OSZE, Botschafter Lamberto Zannier, vorort ein Bild der fordernden Ausbildung machen. Nach einer generellen Einweisung wurde ins Gelände verlegt und als erstes die Station „Verhalten bei einem aggressiven Check Point“ besucht. Mjr Peter Posch informierte vorort über die Inhalte und Ziele der Station und die Delegation konnte sich bei einer Geiselnahme ein erstes Bild von der hochwertigen Ausbildung machen. Eine weitere Station war „Verhalten unter Bedrohung von Minen und Kampfmitteln“ wo Hptm Armin Krems die Einweisung durchführte. Sowohl Minister Klug als auch Botschafter Zannier zeigten sich von der realitätsnahen Ausbildung beeindruckt und äußersten dies in lobenden Worten für die Verantwortlichen.
„Diese Art von internationaler Krisenintervention zählt auch weiterhin zu den Aktivitäten, die das Heer unterstützt!“, betonte Klug. Für das AUTINT, das auf eine jahrelange Erfahrung in der Ausbildung von Militärbeobachtern zurückschauen kann, der klare Auftrag durch ständige Evaluierung das einwöchige Training bis zur Perfektion auszufeilen.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
OSCE Monitor-Ausbildung im AUTINT
Seit Monaten beherrschen äußerst unerfreuliche Nachrichten von den Separationsbestrebungen im Osten der Ukraine die Schlagzeilen der Medien. Trotz intensiver Verhandlungen auf dem diplomatischen Bankett und verhängten EU-Sanktionen gegenüber Russland scheinen sich die Fronten immer weiter zu verhärten. Während die Ukraine nach den umstrittenen Wahlen weitere Truppen in den Osten des Landes verlegt sollen sich nach NATO-Berichten russische Truppen der Grenze genähert haben. Eine Situation die vor allem die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fordert. Sie reagierte mit der Aufstellung der Special Monitoring Mission to Ukraine (SMMU). Seit Mitte März operiert die OSZE in der Ukraine, die ursprüngliche Anzahl von 30 zivilen Monitoren ist mittlerweile auf 300 aufgestockt worden, bis zu 500 weitere könnten noch folgen.
Seitens der OSZE wurde nun die hochwertige Ausbildung dieser speziellen zivilen Beobachter nach Österreich ins Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) nach Götzendorf vergeben. Für den Kommadanten des AUTINT, Obst Claus Amon, ist diese Entscheidung ein Beweis für die Kompetenz und Leistungsfähigkeit des Ausbildungspersonals, das Erfahrungen aus Einsätzen in allen Teilen der Welt mitbringt. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass die österreichische Drehscheibe für internationale Einsätze mit dieser Aufgabe betraut wurde. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir durch unsere konsequente Arbeit im Bereich der internationalen Zusammenarbeit und dem damit verbundenen engen Schulterschluss mit den Trainingszentren in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zu Fo(u)r Peace Central Europe eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte im Bereich der Friedensunterrstützenden Operationen geschrieben“, so Amon.
Mjr Patrick Kremer vom AUTINT ist seit 15. September erster österreichischer OSZE-Monitor in der Ukraine
Mit 10. November beginnend werden nun vier Wochen lang jeweils 25 Monitore von Montag bis inklusive Samstag auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet. Im Mittelpunkt der Ausbildung steht dabei neben einem theoretischen Teil, der sich mit der politischen Situation in der Ukraine, der Sicherheitslage, dem Mandat, den Standard Operating Procedures, dem Momorandum von Minsk etc. befasst, die praktische Ausbildung.
Die Kursteilnehmer müssen in dieser Ausbildungswoche auf die zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine vorbereitet werden. Und diese sind im Einsatzraum extrem herausfordernd, da immer wieder Kämpfe aufflammen. Bis in die Nachtstunden werden daher Communications Procedures, Fahrten im schwierigen Gelände, der Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine Awareness und vor allem Monitoring Tasks and Procedures geübt. Für den Leiter der Lehrabteilung im AUTINT, Obst Sandor Galavics, bedeutet dies „die fundierte Vorbereitung von Monitoren aus dem militärischen, polizeilichen und zivilen Leben auf eine äußerst schwierige Aufgabe, in einem Gebiet, für das zwar mit dem Memorandum von Minsk die Einhaltung eines Waffenstillstandsabkommens beschlossen wurde, das jedoch auf sehr fragilen Beinen steht.“
Im Bereich der Monitoring Tasks and Procedures liegt das Schwergewicht in der Verhandlungs- und Gesprächsführung, den Patrouillenfahrten verbunden mit dem Beobachten des Verantwortungsbereiches, dem richtigen Einsatz von Dolmetschern und dem Umgang mit lokalen Führern. Höhepunkt der Ausbildung ist die Freitag beginnende Übung, bei der den Teilnehmern bis in die beginnenden Stunden des Samstags sämtliches Erlerntes und Antrainiertes abverlangt wird. Unter anderem auch die kritische Situation einer Anhaltung mit einer simulierten Geiselnahme der Monitore, so wie es in der Konfliktzone schon vorgekommen ist. Das Verhalten unter Beschuss oder die Belagerung durch „lästige“ Medienvertreter, die zu ihren Schlagzeilen kommen wollen. Daneben muss in der Nacht noch richtig orientiert werden, Verhandlungen müssen friktionsfrei über die Bühne gehen und Erste Hilfe ist zu leisten.
Unterstützt wird das AUTINT bei dieser Ausbildung durch internationale Mitarbeiter der OSZE die sowohl im administrativen Bereich als auch im Trainingsbereich zum Einsatz kommen. Von Götzendorf geht es für die Monitore anschließend nach Kiew, wo sie in einem viertägigen „Induction Training“ vor Ort geschult werden, ehe es zu den Teambases in das Einsatzgebiet geht.
Die Ausbildung der OSZE-Monitore wird Anfang 2015 mit vier Kursen weitergeführt werden, sollte das Mandat verlängert werden folgen weitere Ausbildungen im AUTINT. Für alle involvierten Mitarbeiter eine herausfordernde Aufgabe, die allerdings für die Reputation des Standortes Götzendorf sowie Österreichs Rolle im Rahmen der internationalen Solidarität als äußerst positiv bewertet werden muss.
Foto: ÖBH
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4-PCE Veranstalter
Die vier Länder, die Teil des 4-PCE sind, arbeiten Hand in Hand, um den teilnehmenden Offizieren ein höchst effektives Training zu geben. Die jährliche stattfindenden Kurse in den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Österreich, werden von Teilnehmer aus der ganzen Welt besucht.
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