UNMEM 2018
43 Nationen, fünf Kontinente
Nach drei Wochen fordernder Ausbildung wurde der 37. Military Expert on Mission Course – Military Observer am Mittwoch, dem 4. Juli, mit der Closing Ceremony in Hittisau beendet. Um 13 Uhr spielte die Militärmusik Vorarlberg ein mitreißendes Konzert am Hautplatz ehe um 16.15 mit der Meldung an die Kommandanten der Trainingszentren von Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden der Festakt eröffnet wurde.
Als höchstrangige Gäste konnten der Kommandat der Landstreitkräfte, GenLt Mag. Franz Reißner, der Kommandant der Schweizer Streitkräfte, GenLt Aldo C. Schellenberg, und der Militärkommandant von Vorarlberg, Bgdr Ernst Konzett, begrüßt werden. Die Militärmusik Vorarlberg sorgte mit ihren stimmigen Klängen für die perfekte Umrahmung des Festaktes.
Nach der Begrüßung durch Obst Claus Amon ging GenLt Schellenberg auf die das zehnjährige Jubiläum von 4PCE, dem Zusammenschluss der vier Trainingszentren, die Ausbildung der angehenden Militärbeobachter und die Gemeinsamkeiten der vier Länder ein.
GenLt Reißner widmete sich der internationalen Solidarität, der österreichischen Beteiligung an friedenserhaltenden und friedensunterstützenden Missionen und der langen Tradition die wir bei Auslandsmissionen haben. Seit 1960 wurde rund 120.000 Entsendungen in über 100 Missionen weltweit durchgeführt.
Im Anschluss daran gab es den Handshake der Generäle und der Kommandanten für die Kursteilnehmer. Mit der Europahymne endete der offizielle Teil des Festakts, dem noch ein besonderes Zuckerl folgte. Die Bürgerschützenkompanie Doren schoss vor dem Festsaal einen Ehrensalut. Für die zahlreichen internationalen Teilnehmer ein Stück österreichischer Tradition, das ihnen fremd ist und daher umso faszinierter verfolgt wurde.
Ein herzhaftes Chilli sine Carne und ein Boeuf Stroganoff mit ausgezeichneten Getränken der Brauerei Egg bildeten den Grundstein für einen geselligen Ausklang, um die vergangenen Wochen noch einmal revue passieren zu lassen und gemeinsame Fotos zu schießen.
Jetzt steht die Heimreise auf dem Programm und danach ein eventueller Einsatz in einer Militärbeobachtermission bei dem man vielleicht sogar auf einen Kurskameraden aus Hittisau trifft.
Bürgermeister besuchen Observer Course
Es ist schon so etwas wie Tradition, dass die Bürgermeister des Vorderen Bregenzerwaldes zu einem Militärbeobachter-Besuchertag eingeladen werden. Gerhard Beer (Httisau), Anette Sohler (Lingenau), Ulrich Schmelzenbach (Riefensberg), Kurt Krottenhammer (Lingenau) und Martin Bereuter (Sibratsgfäll) ließen sich auch 2018 die Gelegenheit nicht nehmen mehr über die Ausbildung zu erfahren, die derzeit in ihren Gemeinden läuft.
Nach einem herzlichen Empfang im Gemeindeamt Hittisau wurde im Rahmen eines kurzen Briefings von Obst Claus Amon in die Aufgaben und Aufträge des Austrian Armed Forces International Centres und von Obst Sandor Galavics in den Ablauf des Kurses eingewiesen.
Da jedoch ein Bild mehr als tausend Worte sagt, wurde die meiste Zeit des Besuchs im Feld verbracht. Als erstes wurde eine Ausbildungsstation besucht, bei der sich Polizeikräfte der Unabhängigen Provinz von Centland befanden, die sich gerade auf das Verlassen ihres Checkpoints vorbereiteten. Gerüchte über einen bevorstehenden militärischen Angriff der Gegenseite standen im Raum.
Aufgabe der Militärbeobachter war es, möglichst viele Hintergrundinformationen zu erlangen, um sich ein Lagebild zu verschaffen und die Feststellung, ob sich gemäß Mandat verbotene Waffen in der Area of Separation befinden.
Nach diesem ersten Einblick in die Ausbildungsvorhaben des Tages ging es weiter nach Langenegg zu einem Checkpoint der nationalen Abspaltungsfront. Die Soldaten reagierten dort auf die unbewaffneten Militärbeobachter äußerst aggressiv, beleidigten und verhöhnten sie. Erst mit Eintreffen ihres Commandeurs beruhigte sich die Situation.
Die Bürgermeister zeigten sich von der Ausbildung dermaßen beeindruckt, dass von der Lingenauer Bürgermeisterin, Anette Sohler, der Vorschlag kam beim nächsten Kurs eine Station als Frequentant miterleben zu dürfen. Ein Wunsch, dem natürlich gerne entsprochen wird.
Im Sektorhauptquartier Krumbach wurde abschließend noch die Ausrüstung der Militärbeobachter vorgestellt. Ein paar Kniebeugen mit der Kugelschutzweste zeigten dabei sehr deutlich die Strapazen auf, denen österreichische Soldatinnen und Soldaten sehr oft ausgesetzt sind.
Bei einer gemütlichen Jause wurde im freundschaftlichen Kreis geplaudert und so manche Anekdote ausgetauscht. Die exzellente Beziehung zu den Ortschefs im Vorderen Bregenzer Wald ist sicherlich ein Garant für die reibungslose Durchführung des Kurses in diesem schönen Stück Österreich.