AUTCON27/UNIFIL in den Libanon verabschiedet.
Am Montag den 18. November fand bei uns in der Wallensteinkaserne die feierliche Verabschiedung des Kontingents AUTCON27/UNIFIL statt. Bundesministerin Klaudia Tanner ließ es sich nicht nehmen die 81 Soldatinnen und Soldaten persönlich in den Libanon zu verabschieden und wies darauf hin , dass es aufgrund der aktuellen Lage im Einsatzraum sicher keine „Sunshine Mission" wird. Der Leiter der Direktion 1 und Kdt LaSK & spezEK, GenLt Martin Dorfer, bedankte sich bei den angetreten Blauhelmen dafür, dass sie trotz der aktuellen Lage im Einsatzraum ihre freiwillige Meldung für den Einsatz aufrecht erhalten, und versicherte, dass er am liebsten mit in den Einsatz gehen würde.
Obst Karl Wolf, Kdt der Auslandseinsatzbasis, bedankte sich in seinen Begrüßungsworten bei den Ehrengästen und der Garde, dass sie der kurzfristigen Einladung Folge leisteten und dem Anlass die verdiente Würde und Anerkennung verliehen.
Wir wünschen den Angehörigen des Kontingents alles Gute, kommt wieder gesund nach Hause.
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Vizeleutnant
Werner Wukoschitz
Leiter Video-&Fotostelle
Neuer stellvertretender Kommandant und Leiter Stabsarbeit bei der Auslandseinsatzbasis.
Mit 1. Mai 2024 übernahm Obst Alfred Pamer die Aufgaben des stvKdt & LtrStbArb bei der AuslEBa .
Obst Pamer musterte 1996 als ZgKdt JaPzZg zum JaPzB1 aus. Nach Auslandseinsätzen beim AUSBATT/UNDOF und bei KFOR und der Verwendung als KpKdt einer PAKp/PAB1 fand er 2004 das erste Mal den Weg in das damalige ZEV (Zentrum Einsatzvorbereitung) nach Götzendorf. Als AusbLtr Lehrgruppe 2, „Einsatzraumspezifische Ausbildung“ mit Schwergewicht KFOR und TSCHAD, versah er hier bis 2010 seinen Dienst.
Im Anschluss, also in der Zeit von 2010 bis Mai dieses Jahres lag der Tätigkeitsbereich von Obst Pamer neben zahlreichen Auslandseinsetzen in der Generalstabsabteilung im Sicherheitsbereich.
Oberst Pamer Alfred ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Fotos: Wukoschitz/Bundesheer
Seit 60 Jahren im Dienste des Friedens
Aufgrund der immer kritischer werdenden Situation zwischen den politischen Bewegungen und den Bevölkerungsgruppen auf Zypern nimmt am 4. März 1964 der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 186 an mit der die „United Nations Force In Cyprus“ (UNFICYP) ins Leben gerufen wird. Schon kurz darauf, im Mai 1964, treffen die 54 Soldaten des österreichischen Feldspitals, es ist in Kokkinotrimithia disloziert, auf Zypern ein. Damit beginnt die bis dato 60-jährige österreichische Beteiligung an dieser Mission.
Österreichische Veteranendelegation mit Obstlt Helmut Gekle, RgR, Vzlt iR Othmar Wohlkönig, Obst MMMAg Norbert Schartner, Obst Karl Wolf, GenMjr iR. Nikolaus Egger, Obst Thomas Güttersberger, Obst Sandor Galavics, Vzlt aD. RgR Gerhard Frank (v.r.)
Foto: ÖBH
Anlässlich dieses runden „Geburtstags“ laden die Vereinten Nationen bis November 2024 Delegationen der bis dato 43 truppenstellenden Staaten zu verschiedenen Festakten und Gedenkveranstaltungen ein. Unter der Leitung des Kommandanten AUTNT (Austrian Armed Forces International Centre), Obst Karl Wolf, verlegte eine achtköpfige österreichische UNFICYP-Veteranendelegation von 3. bis 5. März auf die Insel der Aphrodite. Mit dabei auch der Präsident der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper, GenMjr iR. Nikolaus Egger, und Vzlt aD RgR Gerhard Frank, der mit seinem Rotationstermin Oktober 1974 die Auswirkungen der Invasion der türkischen Streitkräfte 1974 unmittelbar miterlebte. Weiters die altgedienten Zyprioten Obst Sandor Galavics, Obst MMMag. Norbert Schartner, Obst Thomas Güttersberger, Obstlt Helmut Gekle, RgR, sowie Vzlt iR Othmar Wohlkönig.
Festakt mit Medal Parade
Die österreichische Botschafterin auf Zypern, Dr. Susanne Bachfischer, ließ es sich nicht nehmen die Delegation gleich nach ihrer Ankunft in Nikosia am Sonntag zu einem gemeinsamen landestypischen Abendessen einzuladen. Der äußerst angeregt geführte Erfahrungsaustausch, versehen mit einigen Anekdoten aus den absolvierten Einsätzen, vermittelten der erst seit Jänner in Zypern amtierenden Botschafterin ein fundiertes Hintergrundwissen über die UNFICYP-Mission.
Obst Karl Wolf mit Botschafterin Dr. Susanne Bachfischer beim Festakt
Foto: Gekle
Unter großem medialen Interesse fanden am Montag der Festakt zum 60-Jahrgedenken und die Medal Parade in der United Nations Protected Area statt. Begrüßt wurden die Ehrengäste sowie die zahlreichen internationalen Veteranendelegationen vom Special Representative of the Secretary General, Head of Mission, Colin Stewart. Im Zuge des Festaktes erhielten nicht nur die derzeit stationierten UN-Soldatinnen und Soldaten ihre UN-Medal verliehen, sondern den Vertretern der anwesenden Staaten wurden auch die Commemorative Coin to Verterans übergeben. Für Österreich nahmen diese ehrenvolle Auszeichnung Dr. Susanne Bachfischer und Obst Karl Wolf entgegen.
UN-Kontingente amgetreten für die Verleihung der Einsatzmedaille
Foto: Gekle
Nach dem Festakt wurde noch die Möglichkeit geboten den internationalen Flughafen von Nikosia zu besichtigen. Von 1939 bis 1974 herrschte dort reger Flugbetrieb. Der Höhepunkt des Flugverkehrs wurde 1973 mit rund 800.00 Passagieren erreicht. Seit der türkischen Invasion stirbt der Airport langsam vor sich hin, 1974 wurde er zur UN-Schutzzone erklärt, in der nichts mehr verändert wird. Als sichtbares Zeichen des Verfalls ist das Wrack einer Hawker Siddeley HS 121 Trident der Fluggesellschaft Cyprus Airways zu sehen, das ein sehr deutliches Symbol für die Zukunft des Flughafens darstellt. Er wird so wie die Trident nie mehr in Betrieb gehen.
Das Wrack der Hawker Siddeley HS 121 Trident am Flughafen von Nikosia
Foto: Gekle
Memorial Enthüllung
Seitens der australischen Regierung wurde anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Mission im Bereich des Ledra Palace ein beeindruckendes Denkmal enthüllt. Es zeigt neben der Weltkugel mit goldenem Lorbeerkranz und dem UNFICYP-Wappen auch die Flaggen der bis dato 43 truppenstellenden Staaten. Im Zuge der Enthüllung wurde auch eine Kranzniederlegung durchgeführt. Für Österreich nahmen diese Botschafterin Dr. Susanne Bachfischer sowie der Kommandant AUTINT, Obst Karl Wolf, vor. Als Dank für die Finanzierung des Memorials wird Australien jenes UN-Fahrzeug erhalten in dem ein australischer Soldat in der Pufferzone ums Leben kam. Es wird seinen Aufstellungsort in einem australischen Militärmuseum finden. In Anschluss an diesen denkwürdigen Akt wurde zu einer Reception in den Ledra Palace geladen, bei der sich viele ehemalige UN-Soldaten mit den derzeitigen Offiziellen austauschen konnten aber auch untereinander sehr viel Gesprächsstoff fanden. Ein ereignisreiches Get-2-gether das viele Erinnerungen aber auch Emotionen aufkommen ließ.
Das neue errichtete Memorial vor dem Ledra Palace
Foto: Frank
Die Delegation mit Botschafterin Dr. Susanne Bachfischer vor dem neuen Memorial
Foto: ÖBH
Besuch in Goshi
Ein besonderes Anliegen war der Delegation der Besuch der Gedenkstätte in Goshi, die jene drei Soldaten in ewiger Erinnerung hält, die bei einem Jagdbomberangriff durch den Abwurf einer Napalmbombe getötet wurden. Es waren dies Olt Johann Izay, OWm Paul Decombe und Kpl August Isak. Sie sind am 14. August 1974 im Dienste des Friedens gefallen. Der vierte Insasse des Landrovers, Gfr Franz Sattelecker, überlebte den Angriff. Er konnte als Einziger der Gruppe zwischen dem zweiten und dritten Angriffsflug der türkischen F-100 Super Sabre in einer Felsmulde abseits der Straße Deckung finden Beim dritten Anflug wurde schließlich die tödliche Napalmbombe abgeworfen. Trotzdem forderte der Angriff ein viertes Todesopfer, einen einheimischen Busfahrer der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Kürzlich wurde auch für ihn ein Denkmal in Goshi errichtet.
Von den österreichischen Kontingentsgehörigen, Obstlt Jaindl, Mjr Hiedl und Vzlt Wachmann wurde im Beisein der Delegation ein Kranz niedergelegt. Zu den Klängen des „Guten Kameraden“ gedachte man anschließend in einer Schweigeminute den gefallenen Kameraden.
Die österreichischen Kontingentsangehörigen gedenken der gefallen Kameraden
Foto: Gekle
Flying home
Von Goshi ging es wieder zurück zum Larnaca Airport, um den Heimflug anzutreten. Drei Tage gespickt mit Erinnerungen und vielen ergreifenden Momenten bei den Festakten vergingen wie im Flug. Kein Wunder also, dass die heimliche Hymne aller österreichischen UNFICYP-Angehörigen „Birds of Paradise“ viel besser bekannt als „Flying home“ von Peter, Sue & Marc Einzug in die Köpfe der Delegation hielt.
Übrigens: Seit dem Fall der Berliner Mauer ist Nikosia die letzte geteilte Hauptstadt Europas.
Aschenkreuz
„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst“!
Die Aschenkreuzspende durch Militärdiakon Vzlt Binder Andreas stand heute im Mittelpunkt des Gottesdienstes in der Christopheruskapelle der Wallenstein Kaserne. Der Aschermittwoch eröffnet die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. In dieser Zeit bereitet sich der Christ auf das wichtigste Fest der Kirche vor. Er erwartet die Wiederkehr des Herrn.
Fotos: Wukoschitz/Bundesheer