Steiramusi beim Maibaumaufstellen
Seit einigen Jahren ist das Maibaumaufstellen und das damit verbundene Maifest schon fixer Bestandteil der Traditionspflege bei unserem EUFOR Kontingent in Bosnien-Herzegowina. Und auch heuer wurde dieser Brauch unter dem Slogan „May Day“ aufrechterhalten. Da der Baum bereits am 30. April aufgestellt wurde, musste über Nacht eine Bewachung sichergestellt werden, da im Vorjahr chilenische Kontingentsangehörige einen „Baumdiebstahl“ durchführten und man aus dieser Erfahrung gelernt hatte. Und die Bewachung war auch dringend notwendig, denn zwei Gruppen mit schlimmen Fingern wollten den Kranz vom Baum stiebitzen. Sie blieben allerdings erfolglos, denn das ausgeklügelte Wachsystem konnte beide Versuche bereits im Keim ersticken.
Und so stand am 1. Mai einer zünftigen Feier nichts mehr im Wege. Wie es sich in einem internationalen Kontingent gehört, wurden auch alle anderen anwesenden Nationen zum „May Day“ eingeladen. Rund zwei hundert Gäste, darunter auch die österreichische Botschafterin in Bosnien-Herzegowina, fanden sich zu einem geselligen Beisammensein im Bereich des Ö-Hofs ein.
Aus Österreich kam dabei der musikalische Beitrag. Die Schnürer Buam machten sich zum bereits achten Mal auf den Weg zu einem Auslandskontingent, um mit Harmonika, Gitarre und Baritonhorn typische Heimatklänge zu kredenzen. Von 11.15 Uhr bis in den Abend unterhielten sie mit Polka- und Walzerklängen sowie bekannten Schlagern ihr bestens gelauntes Publikum. Mit Vzlt Widowitz wurde auch gleich ein begeisterter Musiker des Kontingents in ihre Formation integriert. Er verschaffte dem Gitarristen einige zusätzliche Verschnaufpausen. Leicht erschöpft wurde zu späterer Stunde das Hotel geentert.
Am dritten Tag der Truppenbetreuung stand noch ein kurzer Stadtrundgang in Sarajewo am Programm, ehe der Airbus A-320 mit Ziel Wien bestiegen wurde. Dem Kontingent gilt es großen Dank für die herzliche Aufnahme in ihren Reihen auszusprechen, sowie für die perfekte Durchführung des „May Days“ zu gratulieren. Es war ein tolles Erlebnis, das von der deutlich spürbaren gelebten Kameradschaft unter den Kontingentsangehörigen geprägt wurde.
Mr. Fox and the wolfGANG goes Neareast
Zu den rund 120 Gruppen aller Genres, die bereits auf Truppenbetreuung bei unseren Soldatinnen und Soldaten in den Auslandsmissionen des Österreichischen Bundesheeres im Einsatz waren, gesellte sich mit der steirischen Band Mr. Fox and the wolfGANG ein Newcomer. Von 20. bis 23. März hatten die Musiker die Gelegenheit unser Kontingent bei UNIFIL im Libanon zu besuchen und mit ihren rockigen Klängen ein wenig Abwechslung in den streng geregelten Ablauf des Camplebens zu bringen.
Eigenkompositionen & Unplugged Session
Mr. Fox and the wolfGANG hatten für die Soldatinnen und Soldaten auch ein ganz besonderes Zuckerl im Gepäck. Zwei eigens für den Auftritt komponierte Songs mit den Titeln „Far away from Home“ und „Under the Sun of Lebanon“. Ein ganz besonderer musikalischer Gruß, der natürlich entsprechend begeistert quittiert wurde.
Bereits am Donnerstagabend gaben die Musiker ein akustisches Konzert in der Betreuungseinrichtung „Edelweiß“. Die anwesenden Kontingentsangehörigen waren sofort begeistert von den musikalischen Darbietungen. Und da Mundpropaganda die beste Werbung ist, stellten sich zahlreiche nationale und internationale Konzertbesucher am Freitag ein. Mr. Fox and the wolfgangGANG zogen dabei alle Register ihres musikalischen Könnens. In ihrem reichhaltigen Repertoire hatten sie Rock-Klassiker à la Jimi Hendrix, Austropop von Legenden wie Rainhard Fendrich oder Georg Danzer, sowie einige Eigenkompositionen.
Campleben & Landesgeschichte
Doch auch die Zeit zwischen den Auftritten war ereignisreich. Die Musiker bekamen einen Einblick in die Aufgaben der österreichischen Logistik-Einheit, die für den Transport von Personal und Ausrüstung, das Bergen und Instandsetzen beschädigter UNIFIL-Fahrzeuge, dem Versorgen der UN-Truppe mit Treibstoff, dem Betreiben der Camp-Feuerwehr im Hauptquartier, der Unterstützen bei der Lagerhaltung im Hauptquartier und dem Transport von Cargo-Gütern zuständig ist.
Neben dem Camp wurde auch die naheliegende Stadt Tyr mit ihren Ausgrabungsstätten besichtigt. Der Aufstieg des historischen Tyros begann bereits Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. Seine große Zeit hatte Tyros als Handelsmetropole ab der 20. Dynastie des ägyptischen Neuen Reichs im 12. Jahrhundert v. Chr. Der Handel von Tyros und anderen phönizischen Städten erfasste damals das gesamte Mittelmeerbecken. Heute sind vor allem Ruinen aus der Römerzeit erhalten, Reste eines gigantischen Hippodroms und die Nekropole vor den Toren der alten Stadt.
Für die Band war der Flug in den Libanon ein aufregendes Erlebnis, das für jede Menge positiver Eindrücke und neuen Erfahrungen sorgte, für die Soldaten eine willkommene Abwechslung und ein schöner Gruß aus der Heimat.
Aller guten Dinge sind drei!
Von 18. bis 21. Juli besuchte der steirische Vollblutmusiker Bernd Kurek zum dritten Mal das österreichische UNIFIL-Kontingent im Libanon. Zuvor war er bereits mit „Grodaus“ in Bosnien-Herzegowina im Truppenbetreuungseinsatz.
In den sehr frühen Morgenstunden ging es von Wien über Frankfurt nach Beirut. Aufgrund unbegleiteten Fluggepäcks, welches gesucht und entladen werden musste, ergab sich dabei eine flotte Stunde Verspätung. Da die Einreiseformalitäten auch noch fast zwei Stunden in Anspruch nahmen fand man sich erst nach einer 16-stündigen Reisebewegung leicht ermüdet im Hotel in Naquora ein.
Der zweite Tag wurde daher nach der herzlichen Begrüßung durch den nationalen Kontingentskommandanten, Obst(lt) Hannes Sedlaczek, zur Akklimatisation und Erholung genutzt. Trotzdem gab es am Abend in der Betreuungseinrichtung der Österreicher ein dreistündiges unplugged Konzert, bei dem Bernd Kurek auf sämtliche Zuhörerwünsche einging.
Nach einem kurzen Besuch der historischen Stadt Tyr wurde es am Freitag ernst und pünktlich um 20 Uhr wurde das Konzert mit Dr. Hook‘s Gassenhauer „Cover of the Rolling Stone“ gestartet. In alter österreichischer Gastfreundschaft wurden natürlich sämtliche im Camp vertretenen Nationen eingeladen. Auch der österreichische Konsul mit seinen Botschaftsangehörigen sowie Österreichs Militärattachè reihten sich in den Reigen der Musikbegeisterten ein. Bernd Kurek zog dabei alle Register seines musikalischen Könnens und wählte gekonnt jene Hits aus, die dem Geschmack des Publikums am besten entsprachen. Austropop, Alltime Hits und italienischer Sound förderten etliche begeisterte Mitsinger zu Tage.
Natürlich durfte am Ende Österreichs heimliche Hymne „I am from Austria“ nicht fehlen. Diese wurde eindrucksvoll von einem textsicheren Chor des Kontingents begleitet und unter dem Jubel aller Gäste beendet. Mit „Fürstenfeld“ von STS als letzte Zugabe endete das Konzert, das für unsere Soldatinnen und Soldaten sowie deren Gäste ein Stück Heimat in den Libanon brachte.
Ein gemeinsamer Kaffee mit Obst(lt) Sedlaczek und die Überreichung eines tollen Erinnerungsgeschenks beendete die Truppenbetreuung am Samstagvormittag. Um 11.30 ging es wieder zum Flughafen, um Mitternacht erfolgte die verspätete Landung in Wien und danach stand für Bernd Kurek noch die Rückfahrt in die Steiermark am Programm. Ein Honiglecken sind die vier Tage der Truppenbetreuung sicher nicht, aber die vielen neuen Freundschaften, positiven Kommentare und bleibenden Eindrücke lassen die Strapazen der An- und Rückreise im Horizont des Unbedeutenden verblassen.
Rioters rocken Camp Butmir
Von 31. Mai bis 2. Juni besuchte die Rock Band Rioters unsere Soldatinnen und Soldaten in Camp Butmir/Sarajewo. Im Gepäck jede Menge Rock’n’Roll. Doch bevor sie diesen auspacken konnten stand noch das traditionelle Maibaumumschneiden auf dem Programm. Danach ging es allerdings Schlag auf Schlag. Mit altbekannten Hadern von Elvis Presley, Chuck Berry und Co wurde sofort das zahlreich erschienene Publikum in den musikalischen Rioters-Bann gezogen. Es wurde mitgesungen und getanzt, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Die rockigen Grüße aus der Heimat wurden von den Konzertbesuchern dankbar angenommen, stellten sie doch eine willkommene Abwechslung zum streng geregelten Alltag im Camp dar.
Als kleines Dankeschön gab es für die Rioters eine Stadtführung in Sarajewo und einen unvergesslichen PC 6 Flug über das Camp und die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Mit vielen neuen Eindrücken und Freundschaften versehen kehrten die Rioters wieder wohlbehalten nach Österreich zurück.
Let the Music play!
Der Start für die Truppenbetreuungen 2018 bei unseren Auslandskontingenten erfolgte bei den österreichischen Soldatinnen und Soldaten im Kosovo. Am 19. Jänner verlegte die einsatzraumerfahrene steirische Band „Grodaus“ nach Pristina, um anlässlich des Bergfests zwei Konzerte zu spielen.
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erfolgte die Landung in Pristina und die Verlegung ins Camp Film City, wo bereits kurze Zeit später im Ö-Hof eine unplugged Session gespielt wurde. Das als kurzer Gustomacher auf das Hauptkonzert gedachte Anspielen entwickelte sich allerdings zu einem fast vierstündigen Auftritt, der von den anwesenden Musikliebhabern mit kräftigem Mitsingen belohnt wurde.
Der Samstag brachte wettertechnisch eine handfeste Überraschung, denn der Hauch von Frühling war über Nacht verflogen und gab einem heftigen Wintereinbruch die Chance sich über dem Kosovo auszutoben. Binnen kürzester Zeit verwandelte sich die Landschaft in ein wunderschönes Wintermärchen, das allerdings ein bösartiges Fahrverbot nach sich zog und so die Teile in Pec und Prizren leider keine Chance hatten am Bergfest teilzunehmen.
Grodaus begeisterten bei ihrem Hauptauftritt mit ihrer Set-Liste der bekanntesten Austropop-Hymen und der besten Alltime-Hits das anwesende Publikum, unter das sich natürlich auch zahlreiche Vertreter ausländischer Truppen gemischt hatte. Auch an diesem Abend waren die Musiker ordentlich gefordert, denn abgesehen von einer relativ kurzen Pause spielten sie ein mehr als vierstündiges Programm. Die Schlussnummer war natürlich die inoffizielle Hymne Österreichs „I am from Austria“. Mit „Bed of Roses“ als allerletzte Zugabe endete das Bergfest. Für alle anwesenden Gäste und die Musiker war es ein wunderbares Erlebnis, dem leider das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
Am Sonntagnachmittag kehrte die Delegation wieder wohlbehalten nach Österreich zurück. Obwohl schon musikalische Einsätze bei allen großen Missionen absolviert worden waren, konnten die Musiker erneut zahlreiche neue Eindrücke mitnehmen und sagten spontan zu, wenn ihrerseits möglich jederzeit wieder zu unseren Soldatinnen und Soldaten in die Einsatzräume zurückzukehren.