Friendly Welcome in the Mission Area
Nach knapp zwei Wochen Ausbildung im Austrian Armed Forces International Centre in Götzendorf sind die 20 Kursteilnehmer nun zur Abschlussübung Blue Flag im Bregenzer Wald eingetroffen. Während große Teile der benötigten Kraftfahrzeuge mittels Bahntransport nach Bludenz gebracht wurden, verlegten die angehenden Militärbeobachter mit einem Großraumbus.
Endstation war für sie am Frachtbahnhof Bludenz, um die Patrouillenfahrzeuge zu übernehmen und ihre Teambase in Riefensberg und Hittisau zu beziehen. Am Weg dorthin wartete bereits die erste Ausbildungsstation, im Bereich Ortseingang Lingenau wurde sie an einem Checkpoint einer der Konfliktparteien gestoppt, durchsucht und es wurde ihnen zur Kenntnis gebracht, im Einsatzraum nicht willkommen zu sein. Die Kommunikationsmittel wurden den Kursteilnehmern abgenommen, um die Verbindung zu behindern. Nach diesem äußerst „herzlichen“ Willkommensgruß durfte die Fahrt zu den Teambases fortgesetzt werden. Den Abschluss des ersten Übungstages bildete nach dem „friendly Checkpopint“ das Beziehen der Teambases und das Herstellen der Arbeitsbereitschaft. Für die Kursteilnehmer beginnt nun der Ernst des Lebens, denn erstmals müssen sie eigenständig eine Teambase betreiben. Zeit zum Eingewöhnen gibt es dafür kaum, denn heute steht bereits die Opening Ceremony in Lindau am Programm und im Anschluss müssen bereits die Aufträge für den Folgetag umgesetzt werden.
Fotos: Wukoschitz
Ehrensalut durch die Bürgerschützenkompanie Doren
Es ist schon so etwas wie Tradition, wenn im Rahmen der Closing Ceremony am 4. Juli in Hittisau der Ehrensalut von der Bürgerschützenkompanie Doren abgefeuert werden wird und für staunende Gesichter bei den 93 Kursteilnehmern, ihren Instruktoren und den Gästen sorgen wird. Bereits zum dritten Mal stellen sich die Schützen in den Dienst des Friedens und geben der Abschlussfeier einen krönenden Höhepunkt.
Bereits 1511 wurde durch die sogenannte Landesrettungsordnung die gesamte Bevölkerung zum Schutze der Heimat herangezogen. „Der Ursprung unserer Bürgerschützen liegt wohl in den Koalitionskriegen von 1796 bis 1806, die in Vorarlberg große Schäden verursachten und viele Milizsoldaten aus unseren Dörfern auf die Kampfplätze führten“, weiß Manfred Schedler zu berichten. Als dann 1835 die Kriegsschäden größtenteils beseitigt und verdiente Schützen geehrt wurden, war es Anlass genug, einen Verein zu gründen.
Die Dorener Bürgerschützen tragen Kaiserjägeruniformen und zählen zum Dachverband der Traditionsschützen Vorarlbergs. Die Mitglieder sind zwischen 16 und 80 Jahre alt. Vereinstätigkeiten wie die jährlichen Ausrückungen an Fronleichnam und am Patrozinium des Kirchenpatrons „Johannes von Nepomuk“ zählen ebenso zum Vereinsgeschehen wie die Organisation von Festen und die Teilnahme an verschiedenen örtlichen Vereinsturnieren. Die Bürgerschützen in Doren sind der einzige Verein im Land, welcher Hornisten in seinen Reihen hat. „Die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände unserer Kompanie zeigen bayrische, österreichische und kirchliche Züge auf und sollen die Epochen, die der Verein begründet, widerspiegeln“, so Manfred Schedler.
Foto: Wukoschitz
Blue Flag Pressekonferenz
Bevor die Übungsteilnehmer am Donnerstag im Großraum Bodensee eintreffen stand am Mittoch Vormittag noch eine Pressekonferenz in Lindau am Programm. Unter der Leitung von Obst Werner Klaffus (DEU) standen der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, der Kommandant von SWISSINT, Obst Franz Gander, und der Kommandant des niederländischen Trainingszentrums, Obstlt Peter J. van Sambeck, den Journalisten Rede und Antwort.
In einem kurzen Briefing stellte der deutsche Presseoffizier, Hptm Baumann, den Übungsraum, die übenden Teile und die Szenarien der Militärbeobachterausbildung vor. Obst Klaffus betonte im Anschluss die erfolgreiche Zusammenarbeit der vier Trainingszentren im Verbund von Fo(u)r Peace Central Europe (4PCE), die heuer ihr zehnjähriges Jubiläum feiert.
Obst Claus Amon, Obst Franz Gander (CHE), Thomas Nuber (Stadt Lindau), Obst Werner Klaffus und Obstlt Peter J. van Sambeck am Podium
Obst Klaffus im Interview mit Radio RSA
Den Journalisten wurde vor allem der Status des Militärbeobachters als „unbewaffneter Diplomat“ zwischen den Fronten nähergebracht. Dass dafür besonders geeignete Offiziere notwendig sind, die auf Erfahrungen aus bereits absolvierten Auslandseinsätzen zurückgreifen können ist eine Bedingung für die Teilnahme an der Ausbildung.
Interessant für die Journalisten waren auch die technichen Daten. 93 Übungsteilnehmer und 47 Instruktoren kommen aus 41 unterschiedlichen Ländern von fünf Kontinenten. Die Einladung auch die praktische Ausbildung zu besuchen wurde gerne angenommen und so kann man mit weiteren Presseberichten in der kommenden Woche, wenn das Übungsgeschehen angelaufen ist, rechnen.
Fotos: Gekle
Blue Flag in den Startlöchern
Am Montag, 25 06 18, trafen die ersten Teile des AUTINT in Bregenz bzw. im Bregenzerwald ein, um die Abschlussübung „Blue Flag“ des internationalen Militärbeobachterkurses vorzubereiten. Das Hauptquartier im Jägerhof Krumbach wurde bezogen und auch das Gemeindeamt von Hittisau wurde wieder in Beschlag genommen und der Sitzungssaal zum offiziellen Pressezentrum der Österreicher umgewandelt. Der Empfang war wieder überaus herzlich, der Bürgermeister von Hittisau, Gerhard Beer, ließ es sich nicht nehmen „seine Gäste“ persönlich willkommen zu heißen.
Bürgermeister Gerhard Beer vor seinem Gemeindeamt Hittisau
Mit der Pressekonferenz am 27. Juni in Lindau, die gemeinsam von den 4PCE-Mitgliedern Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durchgeführt wird startet der offizielle Teil der internationalen Übung im Großraum Bodensee.
Nach der Opening Ceremony am Freitag, ebenfalls in Lindau, werden die 20 österreichischen Kursteilnehmer zu ihren Teambases in Riefensberg und Hittisau gebracht, um unverzüglich in die Ausbildung einzusteigen.
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Gemeinden Hittisau, Langenegg, Krumbach und Riefensberg ist eine reibungslose Durchführung des Kurses garantiert. Die Herzlichkeit der Bewohner und die Schönheit des Bregenzer Waldes machen diese Verlegung immer wieder zu einem außergewöhnlichen Ereignis, das sowohl von den übenden Teilen als auch von den internationalen Instruktoren und dem eingebundenen Stab als Highlight des Jahres gesehen wird.
Neben der Einladung der Bürgermeister des Bregenzer Waldes und der Presse zu einem Informationstag am 3. Juli wird es vor der feierlichen Verabschiedung der Kursteilnehmer am 4. Juli um 16.15 im Ritter von Bergmannsaal in Hittisau um 13 Uhr noch ein Platzkonzert der Militärmusik Vorarlberg geben. Den Abschluss der militärischen Festveranstaltung wird wieder ein Ehrensalut, durchgeführt von der Bürgerschützenkompanie Doren, vor dem Ritter von Bergmannsaal, bilden.
Ingesamt 93 Teilnehmer aus 33 Nationen absolvieren die Übung mit dem Ziel schon demnächst als Militärbeobachter für die Vereinten Nationen in einen Friedenseinsatz zu gehen. Österreich entsendet Militärbeobachter u.a. nach Georgien, in den Nahen Osten nach Israel und in den Libanon, in die Westsahara oder die Ukraine. Für die möglichst realitätsnahe Ausbildung sorgen internationale Instruktoren, die ihre Erfahrung aus etlichen Einsätzen in schwierigsten Missionen einbringen.
Foto: Wukoschitz
AUTINT im Bild
Am 21. Juni besuchte ein Doku-Team von P3 TV die Auslandseinsatzbasis in Götzendorf. Fast der ganze Tag wurde genutzt, um das breite Aufgabenspektrum der Drehscheibe der Auslandseinsätze ins rechte Bild zu rücken. In einem Interview erklärte der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, die Kernaufgaben des AUTINT sowie die österreichische Beteiligung an Peace Support Operations im Ausland. In der Bekleidungskammer, immerhin die zweitgrößte nach Brunn am Gebirge, konnte neben der normalen Ausrüstung für Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz auch die Spezialausrüstung, wie sie etwas Militärbeobachter oder Spezialisten bekommen, gefilmt werden.
Der Kommandant des Heimatstabes, Hptm Christoph Harter, ObstA Dr. Rudolf Pecnik sowie Psychologe Mjr Mag. Günter Grasruck informierten über den Ablauf einer Rotation, die gesundheitlichen Voraussetzungen sowie die psychologische Betreuung vor, während und nach dem Auslandseinsatz.
Am Nachmittag stand dann die praktische Ausbildung im Mittelpunkt. Begleitet vom Kommandanten der Lehrabteilung, Obst Sandor Galavics, wurde der derzeit laufende Militärbeobachterkurs besucht. Drei Stationen - Gesprächsführung, Verhalten am Checkpoint und der richtige Umgang mit Minen - konnten angefahren werden ehe es weiter ins Museum internationale Einsätze ging. Die Ausstellungsgegenstände beeindruckten das Filmteam dermaßen, dass an Ort und Stelle beschlossen wurde einen eigenen Beitrag über dieses Kleinod zu drehen. Kurzerhand wurde dafür Vzlt iR Werner Zofal in sein Museum für ein Interview gebeten. Eine Aufgabe die der „Museumsdirektor“ liebend gerne übernahm.
Am späten Nachmittag endeten die Dreharbeiten, in Kürze werden sich rund 1,3 Millionen TV-Konsumenten von der exzellenten Arbeitsleistung im AUTINT überzeugen können und kompetente Informationen über die Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheers erhalten.
Fotos: Gekle
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4 PCE
4-PCE Veranstalter
Die vier Länder, die Teil des 4-PCE sind, arbeiten Hand in Hand, um den teilnehmenden Offizieren ein höchst effektives Training zu geben. Die jährliche stattfindenden Kurse in den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Österreich, werden von Teilnehmer aus der ganzen Welt besucht.
Im Untermenü finden Sie detaillierte Informationen über die Ausbildungs-Zentren.