Blue Flag 2022 - Jetzt geht’s los!
Nach zehntägiger Ausbildung im östlichen Flachland, in Götzendorf /Leitha, beim Austrian Armed Forces International Centre,verlegte der 5. UNMEM/MilObs-PO heute in den gebirgigen, westlichen Teil Österreichs, nach Vorarlberg in den vorderen Bregenzerwald. Hier findet in den nächsten Tagen die Abschlussübung „Blue Flag 2022“ in Kooperation mit den Trainingscentren der Schweiz, der Niederlande und Deutschland im Rahmen der Fo(u)r Peace Central Europe (4-PCE) statt.
Kurz vor Erreichen der Teambase erwartete die Teams ein überraschendes Zusammentreffen mit einer der Konfliktparteien. Nach erfolgter Durchsuchung, eingehender Befragung und Belehrung über die Gegebenheiten aus der Sicht der Konfliktpartei konnten die Teams ihre Weiterfahrt zur Teambase fortsetzen, wenn auch etwas gestresst und nun ohne die ihnen abgenommenen Verbindungsmittel.
Preparation UNMEM/MilObs-PO 2022
In der Zeit von 30.06 - 06.07.2022 findet die Abschlussübung Blue Flag 2022 des 5.UNMEM/ MilObs - PO im Übungsraum Bodensee statt.
Im Rahmen der Kooperation Fo(u)r Peace Central Europe, üben im Dreiländereck Österreich, Deutschland, Schweiz, Soldaten aus aller Welt ihren Einsatz für den Frieden.
Blue Flag beendet
Mit der Closing Ceremony in Gais (CHE) endete für 105 angehende Militärbeobachter und ihr 33 Instruktoren die gemeinsame Final Exercise Blue Flag. Die angetretenen Kursteilnehmer und ihre Ausbildner kamen aus 48 Nationen und boten mit ihren nationalen Uniformen ein weltüberspannendes farbenfrohes Bild.
Umrahmt von der Militärmusik der 4. territorialen Division hielt der Schweizer Brigadegeneral Benedikt Roos die Laudatio. Im Anschluss an die Closing Ceremony durften sich die Kursteilnehmer bei einem exzellenten BBQ von den Strapazen der letzten Tage erholen
Vorderwälder-Bürgermeister als Militärbeobachter
Es ist schon zur Tradition geworden die Bürgermeister des Vorderen Bregenzerwaldes an einem Tag zur Übung Blue Flag einzuladen. Standen bis dato Briefings und der Besuch einzelner Stationen im Mittelpunkt des Geschehens so änderte sich dies heuer gewaltig, denn 2018 merkte die Bürgermeisterin von Lingenau, Anette Sohler, an: „Es wäre interessant einmal selbst an dieser Übung teilzunehmen!“ Ihren männlichen Kollegen blieb nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen und dem zuzustimmen.
Ein Jahr später, am 2. Juli 2019, war es schließlich so weit und die Bürgermeister mussten sich dieser Herausforderung stellen. Allerdings erhielten sie den Bonus nicht alle sieben Stationen in einem achtstündigen Fußmarsch zu durchlaufen sondern zwei gezielt ausgewählte anzusteuern. Diese waren auf die Arbeit eines Bürgermeisters abgestimmt, denn es war sowohl der Umgang mit Medien als auch Verhandlungsgeschick gefragt.
Um 17 Uhr traf man sich zu einer „Befehlsausgabe“ im Gemeindeamt Hittisau, wo Obst Sandor Galavics kurz auf die bevorstehende Patrouille einging. Flott wurden Splitterschutzweste, Helm, Rucksack und Wasser ausgefasst, dann ging es ins Hauptquartier der Force im Ritter von Bergmann Saal, wo es noch von Obstlt Falk Oberdorf (DEU) und Hptm Alex Raidl (AUT) eine kurze Einweisung in den Übungsraum Bodensee gab.
Mit der Verbringung zum Patrouillenweg begann dann für die bürgermeisterlichen Observer der Ernst des Lebens. Gerhard Beer, Bürgermeister von Hittsau, Anette Sohler, Bürgermeisterin von Lingenau, Angelika Schwarzmann, Bürgermeisterin von Alberschwende, Egmont Schwärzler, Bürgermeister von Krumbach, und Ulrich Schmelzenbach, Bürgermeister von Riefensberg, durften in die Rolle ihres Lebens schlüpfen: Military Observer der United Nations Mission in Centland. Als erstes trafen sie bei einem Checkpoint auf einen Postenkommandanten der International Province of Centlend, der sie am Weitermarsch hintern wollte. Dank des Verhandlungsgeschicks des Teamleaders, Anette Sohler, konnte der Weg nach intensiven Gesprächen und einem gemeinsam vernichteten lokalen Schnaps fortgesetzt werden.
Da die Gefahr eins Übergriffs durch die Truppen eines Warlords bestand, herrschte eine entsprechend angespannte Stimmung beim flotten Marsch entlang der Bregenzer Ach. Am Weg traf die bürgermeisterliche Patrouille auf ein äußerst wissbegieriges Medienteam, das mit allen möglichen Tricks versuchte an Informationen zu kommen. Geschickt wurde vom Interviewpartner, Egmont Schwärzler, diese Hürde mit klaren Antworten und Verweisen auf den Press Information Officers des Hauptquartiers umschifft. Diese zweite Station stellte auch das Ende des Patrouillenmarsches dar.
Beim abschließenden Ausklang in Hittisau, zu dem auch Vizebürgermeister Anton Gerbis dazu stieß, wurde schon über das nächste Jahr diskutiert in dem die Bürgermeister-Patrouille auf einstimmigen Wunsch erneut durchgeführt werden soll. Dann aber ein wenig verschärft, denn die heurigen Stationen wurden von den Bürgermeistern souverän bewältigt.