Keiler, Tontaube und Spanferkel
Seit langen Jahren besteht zwischen der Marktgemeinde Schönkirchen-Reyersdorf und der Auslandeinsatzbasis eine äußerst herzliche Partnerschaft, die sich in vielen gemeinsamen Aktivitäten zeigt.
Am Mittwoch, 26. April, verließ ein Bus mit topmotivierten Schützen die Wallenstein Kaserne, um auf der Schießanlage in Prottes Jagd auf laufende Scheibenkeiler, ufoförmige Tontauben und aufgemalte Hirsche zu machen. Trotz starker Konkurrenz von der Marktgemeinde und einem ehrgeizigen Team der UNIQA konnte ein fulminantes Ergebnis eingefahren werden.
Vzlt Reinhold HAPPENHOFER auf der Jagd nach dem Papierhirsch
OStv Erwin Kuzma sicherte sich den Sieg vor OStv Michael Smrt und Vzlt Wolfgang Hierath. Ein Ergebnis, das von UNIQA Teamleader Roland Schwaighofer mit den Worten „Dagegen müssen wir etwas unternehmen“, kommentiert wurde. In der Damenwertung sicherte sich FI Sabine Preininger den zweiten Platz. Bürgermeister Peter Hofinger belohnte die siegreichen Drei mit großzügigen regionalen Weingeschenken.
Sieger OStv Erwin Kuzma als lachender Vierter im Hintergrund
Gefeiert wurde der großartige Erfolg mit einem knusprigen Spanferkel, welches auch den weniger erfolgreichen Teilnehmern bestens mundete. Und eines konnte beim geselligen Beisammensein deutlich vernommen werden: Um eine Revanche wird die Auslandseinsatzbasis nicht herumkommen! Und darauf freuen wir uns, genauso wie auf das nächste Treffen mit den Partnern, die eigentlich viel besser als unsere Freunde bezeichnet werden müssen.
Knuspriges Ferkel als köstliche Belohnung für alle Teilnehmer am Partnertag
Fotos: Obstlt Siegfried Semmler
Militärattachés besuchen AUTINT
Am 20. April konnte der Kommandant der Auslandseinsatzbasis, Obst Claus Amon, 14 in Österreich akkredierte Militärattachés in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf begrüßen. Unter der Leitung von Obst Bernd Aschauer und dem Doyen, Obst Adam Stepien (Pol), erhielten die hochkarätigen Offiziere, nach einem Welcome Kaffee, ein allgemeines Briefing, welches sich vor allem mit den aktuellen Auslandsmissionen beschäftigte aber auch detailliert auf die angebotenen internationalen Kurse und die Ausbildung der OSCE-Monitore einging.
Obst Claus Amon mit der Attachédelegation
In einem zweiten Teil wurde von der Lehrabteilung ein FieldHumint-Szenario eingespielt und eine Führung durch das Museum Internationale Einsätze angeboten. Sowohl praktisches Szenario als auch historisches Wissen stießen auf großes Interesse, wie der Doyen bei seinen Abschiedsworten betonte. Mit der Eintragung ins Gästebuch und der Übergabe von Gastgeschenken endete der Besuch und die Attachès verließen die Auslandseinsatzbasis wieder Richtung Wien.
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
Protection of Civilians
Frauen, Kinder, Kindersoldaten, ältere Personen, Flüchtlinge, Vertriebene und Menschen mit speziellen Bedürfnissen und Minderheiten sind von den Auswirkungen internationaler und nationaler bewaffneter Konflikte besonders betroffen. Es ist daher zwingend geboten die Zivilbevölkerung in allen bewaffneten Konflikten umfassend zu schützen.
Angesichts der globalen Dimension und fundamentalen Bedeutung dieser Thematik kam es im September 2009, unter Vorsitzführung Österreichs, zur Annahme der Vereinten Nationen Sicherheitsrats Resolution (VNSR) 1894 - „Protection of Civilians - PoC“. Darin werden die internationale Staatengemeinschaft und alle Konfliktparteien aufgefordert weitreichende Vorkehrungen und Maßnahmen zur Hilfe und Unterstützung der leidtragenden Zivilbevölkerung zu implementieren.
Österreich bekennt sich zur proaktiven Umsetzung dieser Resolution und unterstreicht durch diesen interdisziplinären Lehrgang für Führungskräfte auf taktischer Ebene, die im internationalen Krisenmanagement tätig sind, sein Engagement im Bereich des Schutzes der Zivilbevölkerung.
Praktisches Übungsszenario
Im Rahmen einer fünftägigen Ausbildung werden Führungskräfte des Militärs - Ebene Stabsoffiziere, Kompanie- und Zugskommandanten -, der Polizei, sowie vergleichbare zivile Akteure und Experten im Sinne eines „comprehensive approach“ auf die multidimensionale Dimension des Schutzes von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten auf taktischer Ebene vorbereitet.
Gegenständlicher Lehrgang ist die logische und schlüssige Konsequenz auf den bereits bestehenden Kurs „Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten auf operativer Ebene“, welcher in Kooperation mit dem Österreichischen Studienzentrum für Friedens und Konfliktlösung, dem Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten und dem Bundesministerium für Inneres angeboten wird.
Die Teilenehmer des 1. Poc/TLC
Von 3. bis 7. April 2017 fand in der Auslandseinsatzbasis der erste PoC/TLC (Protection of Civilians –Tactical Level Course) statt. 15 nationale und internationale Teilnehmer nahmen die Herausforderung an und unterzogen sich der Ausbildung in dieser sensiblen Thematik. In den ersten beiden Ausbildungstagen wurde das notwendige Basiswissen im Zuge von Theorieunterrichten vermittelt. Das Schwergewicht der restlichen Kurstage lag in der praktischen Ausbildung. Anhand einer fiktiven Ausgangslage wurden die Teilnehmenden mit Szenarien konfrontiert und mussten in der anschließenden Planungsphase einen PoC-Plan entwickeln, um die Zivilbevölkerung im Einsatzraum bestmöglich vor Übergriffen zu schützen.
Einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Kursdurchführung lieferten die beiden internationalen Instruktoren, sowie die gute und breit gefächerte Zusammensetzung der Kursteilnehmer aus den verschiedensten Bereichen wie Polizei, Militär sowie zivile Mitarbeiter von VN-Missionen.
Für das Jahr 2018 sind zwei weitere PoC/TLC seitens der Lehrabteilung AUTINT geplant.
Mjr Peter Sattler, Kurskommandant
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
Rekruten schnuppern in die FH Eisenstadt
Attraktivierung des Grundwehrdienstes ist ein gern gehörtes Schlagwort und wird meistens mit militärischen Aktivitäten in Beziehung gebracht. Im AUTINT ist man jetzt einen Schritt weiter gegangen und hat geeigneten Rekruten unter dem Motto "Orientierung für die Zeit nach dem Heer“ die Möglichkeit geboten, die Fachhochschule in Eisenstadt zu besuchen und die dort angebotenen Studienprogramme kennen zu lernen.
Unter der Leitung von Vizerektorin Dr. Tonka Matosic-Semmler gab es eine detaillierte Einweisung in die einzelnen Fachrichtungen gefolgt von einem Campusrundgang. Den Abschluss bildeten zwei Workshops die unterschiedlicher nicht sein hätten können. Eine "Sprachreise durch Tschechien" brachte für viele Teilnehmer den ersten Kontakt mit einer slawischen Sprache, die Einführung in "Grafisches Gestalten" das Abrufen der kreativen Fähigkeiten der Rekruten.
Nach zwei Stunden intensiven Beratens ging es mit einer Vielzahl von neuen Berufsmöglichkeiten versehen wieder zurück in den derzeitigen „Job“ als Grundwehrdiener des Österreichischen Bundesheeres in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf.
150 Jahre Feldlager Bruckneudorf
Das AUTINT verbindet mit dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf eine langjährige ausgezeichnete Zusammenarbeit und so war es eine Selbstverständlichkeit an der Leistungs- und Informationsschau am 31. März in der Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha teilzunehmen. Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Bundesheeres, abends gab es noch einen Gedenkgottesdienst, ein Platzkonzert der Militärmusik Burgenland sowie die Angelobung von Rekruten mit dem abschließenden Großen Zapfenstreich.
Ziel des AUTINT war es, mit einem modernen Erscheinungsbild über die Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres zu informieren. Da das Platzangebot recht großzügig war, wurde bereits in der Kaserne mit dem vorhandenen Traversensystem eine mögliche Aufbauvariante vorbereitet. Diese konnte dann auch in Bruck umgesetzt werden und lockte mit ihrem gelungenen Design zahlreiche interessierte Gäste an. Für die Kinder erwies sich das Einmannzelt auf einem Feldbett sowie die Hängematte als absoluter Publikumsmagnet, wovon zahlreiche Probeliegeversuche zeugen. Für die Erwachsenen gab es sehr viele Gespräche mit intensiver Aufklärungsarbeit über die Auslandseinsätze, den meisten sind der Golan und der Kosovo ein Begriff, über die laufenden Einsätze in Afrika oder der Ukraine ist wenig bekannt.
Nach sieben Stunden Infotainment am Hauptplatz konnte nach mehr als einstündiger Abbauarbeit der Rückmarsch in die Kaserne angetreten werden, wo man sich leicht ermüdet aber sehr zufrieden über die geleistete Arbeit in das Wochenende verabschiedete.