Protection of Civilians
Frauen, Kinder, Kindersoldaten, ältere Personen, Flüchtlinge, Vertriebene und Menschen mit speziellen Bedürfnissen und Minderheiten sind von den Auswirkungen internationaler und nationaler bewaffneter Konflikte besonders betroffen. Es ist daher zwingend geboten die Zivilbevölkerung in allen bewaffneten Konflikten umfassend zu schützen.
Angesichts der globalen Dimension und fundamentalen Bedeutung dieser Thematik kam es im September 2009, unter Vorsitzführung Österreichs, zur Annahme der Vereinten Nationen Sicherheitsrats Resolution (VNSR) 1894 - „Protection of Civilians - PoC“. Darin werden die internationale Staatengemeinschaft und alle Konfliktparteien aufgefordert weitreichende Vorkehrungen und Maßnahmen zur Hilfe und Unterstützung der leidtragenden Zivilbevölkerung zu implementieren.
Österreich bekennt sich zur proaktiven Umsetzung dieser Resolution und unterstreicht durch diesen interdisziplinären Lehrgang für Führungskräfte auf taktischer Ebene, die im internationalen Krisenmanagement tätig sind, sein Engagement im Bereich des Schutzes der Zivilbevölkerung.
Praktisches Übungsszenario
Im Rahmen einer fünftägigen Ausbildung werden Führungskräfte des Militärs - Ebene Stabsoffiziere, Kompanie- und Zugskommandanten -, der Polizei, sowie vergleichbare zivile Akteure und Experten im Sinne eines „comprehensive approach“ auf die multidimensionale Dimension des Schutzes von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten auf taktischer Ebene vorbereitet.
Gegenständlicher Lehrgang ist die logische und schlüssige Konsequenz auf den bereits bestehenden Kurs „Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten auf operativer Ebene“, welcher in Kooperation mit dem Österreichischen Studienzentrum für Friedens und Konfliktlösung, dem Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten und dem Bundesministerium für Inneres angeboten wird.
Die Teilenehmer des 1. Poc/TLC
Von 3. bis 7. April 2017 fand in der Auslandseinsatzbasis der erste PoC/TLC (Protection of Civilians –Tactical Level Course) statt. 15 nationale und internationale Teilnehmer nahmen die Herausforderung an und unterzogen sich der Ausbildung in dieser sensiblen Thematik. In den ersten beiden Ausbildungstagen wurde das notwendige Basiswissen im Zuge von Theorieunterrichten vermittelt. Das Schwergewicht der restlichen Kurstage lag in der praktischen Ausbildung. Anhand einer fiktiven Ausgangslage wurden die Teilnehmenden mit Szenarien konfrontiert und mussten in der anschließenden Planungsphase einen PoC-Plan entwickeln, um die Zivilbevölkerung im Einsatzraum bestmöglich vor Übergriffen zu schützen.
Einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Kursdurchführung lieferten die beiden internationalen Instruktoren, sowie die gute und breit gefächerte Zusammensetzung der Kursteilnehmer aus den verschiedensten Bereichen wie Polizei, Militär sowie zivile Mitarbeiter von VN-Missionen.
Für das Jahr 2018 sind zwei weitere PoC/TLC seitens der Lehrabteilung AUTINT geplant.
Mjr Peter Sattler, Kurskommandant
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
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