Ministerieller Besuch

Category: Events 2020
Published: Tuesday, 18 August 2020
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Seit 60 Jahren leistet das Österreichische Bundesheer mit seinen Beteiligungen an internationalen friedensunterstützenden Operationen einen aktiven Beitrag zum Frieden in der Welt. Grund genug für Verteidigungsministerin Mag. Klaudia Tanner der österreichischen Drehscheibe für Auslandseinsätze am Dienstag, 18. August, einen Besuch abzustatten.

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Nach der Meldung an die Frau Bundesministerin und der Flaggenparade mit Bundeshymne sprach Mag. Tanner zu den Bediensteten der Auslandseinsatzbasis. Im Fokus stand dabei das 60-Jahrjubiläum der Auslandseinsätze. „In den vergangenen 60 Jahren haben mehr als 100.000 Soldatinnen und Soldaten und zivile Helfer in über 100 internationalen friedensunterstützenden und humanitären Missionen, einen unverzichtbaren Beitrag Österreichs zum Frieden in der Welt geleistet. Das heurige Jubiläum zeigt, wie wichtig es für Österreich ist dort zu helfen und für Stabilität zu sorgen, wo Krisen entstehen oder bereits ausgebrochen sind. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten und zivilen Helfern, die in sehr herausfordernden Situationen – oftmals unter Einsatz ihres Lebens – aktiv am Weltfrieden mitwirken. Sie sind es, die Österreichs Ruf als verlässlichen Friedenssicherer auch in Länder tragen, die von Katastrophen, Krieg oder Verwüstung betroffen sind“, so die Verteidigungsministerin.

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Im Anschluss an die kurze Ansprache stellte der Kommandant, Obst Claus Amon, in einem Briefing die Aufgaben und Aufträge des Austrian Armed Forces International Centres vor, sprach über die Ausbildung von OSZE-Beobachtern und den Einsatzkontingenten sowie über die zahlreichen internationalen Kurse, die im AUTINT durchgeführt werden. Wichtiger Punkt im Briefing war auch die weltweite Vernetzung der Trainings- und Ausbildungszentren, um im internationalen Verbund gemeinsam eine perfekte Harmonisierung und Standardisierung der Ausbildung sicherzustellen.

 

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Von den Experten der IT & FüU des AUTINT wurde via Skype eine Direktleitung nach Beirut gelegt und so konnte Tanner in einem Videotelefonat mit dem Katastrophenhilfeexperten Hptm Gernot Hirschmugl, Angehöriger der Abteilung CIMIC in Graz, direkt die aktuelle Lage im Krisengebiet erörtern. Hirschmugl koordiniert seit 7. August als Mitglied eines UNDAC-Teams (United Nations Disaster Assessment and Coordination) die Arbeit der multinationalen Hilfsorganisationen bei der Bewältigung der Explosionsfolgen in der libanesischen Hauptstadt.

 

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Nach diesem theoretischen Teil erfolgte die Verlegung ins Kasernengelände, um einerseits die Fortschritte im Bereich der Infrastruktur zu präsentieren und andererseits praktische Einweisungen in den Bereich PsyOps, CIMIC und der OSCE-Monitorausbildung durchzuführen. Beeindruckend wie immer die Einsatzmöglichkeiten des so genannten PsyOps-Husars, der als einziger in Österreich über eine Lautsprecheranlage verfügt. Selbige ist mit 149 Dezibel Lautstärke auch die leistungsstärkste Anlage, die den Einsatzorganisationen für nationale und internationale Einsätze zur Verfügung steht.
Im Bereich der Abteilung CIMIC wurde vor allem auf die vermittelnde Rolle der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten verwiesen, die das äußerst wertvolle Bindeglied zwischen Militär, zivilen Einsatzorganisationen und der Bevölkerung sind.

 

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Etwas ruppiger ging es beim Aggressive Checkpoint zu, bei dem das Aufeinanderprallen einer OSCE-Patrouille mit wenig freundlich gesinnten „Rebellen“ dargestellt wurde. Der Aggressive Checkpoint ist ein besonders wichtiges Element im Rahmen der Monitorausbildung, denn in den Einsatzgebieten kommt es immer wieder zu Anhaltungen oder kurzfristigen Entführungen. Das äußerst realistische Szenario hinterließ auch bei der Verteidigungsministerin einen prägenden Eindruck, und zeigte, wie wichtig eine einsatzkonforme Ausbildung in Vorbereitung auf die Entsendung in ein Krisengebiet ist.

 

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Begleitet wurde Tanner in Vertretung des Wehrsprechers der ÖVP vom Nationalratsabgeordneten Andreas Minnich. Auch dieser zeigte sich von den Stunden in der Auslandseinsatzbasis sichtlich beeindruckt. „Für Österreich haben die Auslandseinsätze des Bundesheeres hohe Bedeutung. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten für ihr Engagement“, so Minnich.

 

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Nach dem Mittagessen in der Truppenküche und einem Gespräch mit der Personalvertretung wurde die Verteidigungsministerin von Obst Amon herzlich verabschiedet. Als Gastgeschenk wurde ihr das Wappen der Auslandseinsatzbasis überreicht. Ihr Eintrag im Gästebuch „Vielen Dank für die perfekte Einweisung und den interessanten Einblick“ zeugt von der professionellen Arbeit der Bediensteten der Auslandseinsatzbasis.

 

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Isolation

Category: Events 2020
Published: Friday, 31 July 2020
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Erstmals wurde mit 29. Juli ein Kontingent isoliert in der Wallenstein Kaserne untergebracht. Es handelt sich dabei um jene elf Soldaten, die am 10. August über Cran Canaria in den Einsatzraum Mali verlegen werden. Für sie wurde binnen zweier Tage ein kompletter Gebäudekomplex den Covid-Vorgaben entsprechend eingerichtet und großflächig abgesperrt.

 

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Möglich war dies nur durch eine bestens koordinierte abteilungs- und referatsübergreifende Zusammenarbeit, die alle Facetten der Isolation optimal abdeckte und zusätzlich den Soldaten auch einige Annehmlichkeiten bietet.

 


So musste unter anderem eine VTC installiert werden, um die Ausbildung mit externen Dienststellen sicherzustellen, Kühlschränke für die Lebensmittel wurden beschafft, ein Geschirrspüler wurde fachgerecht an ein vorhandenes Waschbecken angeschlossen und Sportgeräte vom Gym wurden in den Wohnblock transferiert, um auch die körperliche Fitness aufrecht zu erhalten. Weiters wurde ein Fernsehraum eingerichtet, Playstations, Gesellschaftsspiele und WLan wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt.

 


Mit Pagodenzelten und Heurigengarnituren wurde ein Aufenthaltsplatz im Freien, der auch als Versorgungspunkt in Anspruch genommen wird, hergerichtet. Während der Essenszufuhr wird die gesperrte Zufahrt zum Gebäude geöffnet, die Speisen und Lebensmittel werden an den Tischen im Freien platziert, um nach der Abfahrt des Versorgungs-Kfz von den isolierten Kontingentsangehörigen in Empfang genommen zu werden.

 


Diese komplette Abschottung erspart den Soldaten eine 14-tägige Quarantäne in Afrika, die aufgrund der klimatischen Bedingungen und der Ungewissheit der Unterbringung mit Sicherheit um etliches strapaziöser wäre, als die Isolation in der Heimat.

29. Mai - International Day of UN-Peacekeepers

Category: Events 2020
Published: Wednesday, 27 May 2020
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Every year on 29 May, the United Nations commemorates the International Day of United Nations Peacekeepers. On this day, we pay tribute to all the men and women who have served as military, police or civilians in UN Peacekeeping operations. We commend their professionalism, dedication and courage and honour the memory of those who have lost their lives in the cause of peace.

 

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 Österreichische Soldaten im UN-Einsatz im Libanon

 

Vor 72 Jahren, am 14. Mai 1948, wurde im Nahen Osten von den Vereinten Nationen aufgrund starker Unruhen nach der Gründung Israels zu einer Waffenruhe aufgerufen. Um diese durchzusetzen wurde die United Nations Truce Supervision Organisation (UNTSO) ins Leben gerufen. Sowohl die arabische als auch die israelische Seite stimmten dieser Beobachtermission zu, erste friedensunterstützende Operationen in Palästina begannen am 29. Mai 1948. Die Geburtsstunde der ersten Peacekeeping Mission der Vereinten Nationen hatte somit geschlagen.

Bis heute folgten über 70 weitere UN-Missionen weltweit, in denen mehr als eine Million Soldaten, Polizisten und Zivilisten im Dienste des Friedens im Einsatz waren. Derzeit unterhalten die Vereinten Nationen 14 Missionen mit rund 100.000 Angehörigen aus 125 Ländern. Österreich ist mit seinen Soldatinnen und Soldaten in sechs davon vertreten. Die Einsatzgebiete reichen dabei von der Westsahara (MINURSO) über Zypern (UNFICYP) den Libanon (UNIFIL) bis nach Mali (MINUSMA).

Doch diese Friedenseinsätze haben auch einen sehr bitteren Beigeschmack, es handelt sich dabei um jene Personen, die nicht mehr lebend aus ihrer Mission heimkehrten. Mehr als 3.800 Mal musste den Angehörigen die traurige Botschaft vom Ableben eines geliebten Familienangehörigen überbracht werden.

Österreich hat bis dato den Verlust von 52 Soldaten zu beklagen, 42 davon verstarben in UN-Einsätzen. Bei UNDOF in Syrien verloren 23 Soldaten ihr Leben, bei UNFICYP in Zypern 16, bei der UNTSO 2 und in Tadschikistan 1 Offizier. Sechs Soldaten verstarben im Einsatz bei EUFOR bzw. den Vorgängermissionen IFOR und SFOR in Bosnien-Herzegowina, drei bei KFOR im Kosovo und ein Soldat bei der European Union Monitoring Mission in Georgien.

Um den Verstorbenen zu gedenken wurde seitens der Vereinten Nationen der „International Day of UN-Peacekeepers“ ins Leben gerufen. Dieser wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 57/129 festgelegt und er wird jährlich weltweit am 29. Mai, dem Beginn der friedensunterstützenden Operationen in Palästina, begangen. Doch nicht nur den Verstorbenen soll dabei gedacht werden, dieser spezielle Tag ist auch allen ehemaligen und derzeitigen Angehörigen einer UN-Friedenstruppe gewidmet, die mit ihrem Einsatz ein wertvolles Stück Frieden in umstrittenen Gebieten sichern.

Foto: Bundesheer/Wolfgang Grebien

 

Ich gelobe!

Category: Events 2020
Published: Wednesday, 20 May 2020
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Seit Ausbruch der Corona-Pandamie hat sich in unserem Leben so einiges verändert. Der Babyelefant und der Slogan „ich schütz mich – ich schütz dich“ sind allgegenwärtig und weisen ständig auf die Ansteckgefahr mit dem Virus hin. Das hat natürlich auch einschneidende Auswirkungen auf den militärischen Dienstbetrieb.

Und so kam es zu einer Premiere in der Wallenstein Kaserne, erstmals wurde am Antreteplatz eine Angelobung durchgeführt. Ohne Ehrengäste, ohne Militärmusik, ohne Ehrenformation und leider auch ohne den Angehörigen. Um der Veranstaltung dennoch den verdienten würdigen Rahmen zu geben wurde ein Gesamtantreten der Bediensteten des AUTINT und der Betriebsstaffel befohlen. Mit der Flaggenparade unter Abspielen der Bundeshymne wurde der Festakt eröffnet. Der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, ging in seiner Rede an die Rekruten neben dem 75-jährigen Republiksjubiläum auch auf die Entstehungsgeschichte der österreichischen Fahne ein, auf die ja das Treuegelöbnis abgelegt wird.

 

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Obwohl nur 21 Rekruten angetreten waren, war ihr Treueschwur äußerst lautstark im gesamten Kasernenareal zu vernehmen. Nach dem Abspielen der Europahymne und dem Erbitten weiterer Befehle erfolgte die Verleihung der AUTINT Badges an die frisch Angelobten Mit der Überreichung dieses markant sichtbaren Zugehörigkeitsabzeichens erfolgte endgültig die Übernahme der Rekruten in den Verband. Sie werden in den kommenden Monaten in den einzelnen Abteilungen und Referaten Dienst versehen und so ihren Teil zum schwungvollen Rotieren der Drehscheibe der Auslandseinsätze beitragen.

Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz

Götzendorf statt Hofburg

Category: Events 2020
Published: Tuesday, 05 May 2020
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Seit 60 Jahren nimmt das Österreichische Bundesheer nun mit großem Erfolg an friedensunterstützenden Operationen teil. Grund genug, dieses Jubiläum auch öffentlichkeits- und medienwirksam zu begehen, um diese langjährige internationale Solidarität auch entsprechend zu kommunizieren. Das erste Auslandskontingent verließ Österreich am 11. Dezember 1960 mit dem Ziel Kongo. Obwohl es gleich nach der Ankunft gefangen genommen wurde, konnte es nach der Befreiung durch eine UN-Truppe seine Arbeit im Sanitätsbereich aufnehmen und in den drei Jahren seines Aufenthalts wertvolle Hilfe leisten.

 

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Seit diesem Zeitpunkt kamen rund 83.000 österreichische Soldatinnen und Soldaten in über einhundert Missionen zum Einsatz. Seit dem 24. Oktober 2011 auch im Libanon bei UNIFIL. Mit einem großen Festakt wollte man das Maikontingent unter Einladung des Herrn Bundespräsidenten am 25. Mai im inneren Burghof verabschieden. Im Mittelpunkt dabei natürlich die 60-jähige Erfolgsgeschichte der Auslandseinsätze. Zu Fall gebracht hat dieses lange vorbereitete Vorhaben ein unsichtbarer Feind namens Corona. Und so wurde aus einem großangelegten Festakt in Wien eine schlichte Verabschiedung am Antreteplatz in Götzendorf.

 

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Doch nicht nur bei der Verabschiedung mussten schmerzhafte Abstriche in Kauf genommen werden, auch in der Ausbildung gestaltete sich alles ziemlich konträr zu den Planungen. „Die wesentlichen Herausforderungen im Rahmen der Kontingentsausbildung waren für mich die ständige Ungewissheit über den Rotationstermin, der Ausfall der Abschlussübung, die eigentlich das Herzstück der Ausbildung ist, so wie die Abstriche im Bereich der Selbst- und Kameradenhilfe-Ausbildung. Auch die Einhaltung der allgemein bekannten COVID-Schutzregeln in den Lehrsälen und bei den internen Ausbildungen mit den damit verbundenen Hygienemaßnahmen erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit“, so UNIFIL-Ausbildungsleiter Mjr Alexander Malinowsky.

 

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Für die Kontingentsangehörigen und ihre Ausbilder stellt diese Einsatzvorbereitung eine echte Herausforderung dar, die durch zahlreiche Ungewissheiten immer wieder Neuplanungen verlangt. Dies betrifft vor allem den Rotationstermin so wie die seitens der Streitkräfte bzw. der Vereinten Nationen angedachten Quarantäneregelungen. Diese führen zu einer verkürzten Einsatzvorbereitung, in der nicht alle vorgegebenen Inhalte zu 100 Prozent durchgeführt werden können.

 

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Die ausgefallenen bzw. reduzierten Teile der Einsatzvorbereitung etwa im Bereich der SKH, der Counter ID und der Schießausbildung müssen nun im Einsatzraum nachgeholt werden. Da Österreich u.a. die Transportkompanie bei UNIFIL stellt, steht natürlich auch das Konvoi-Training im Mittelpunkt der Einsatzvorbereitung, vor allem bei der Abschlussübung. Trotz des Ausfalls der so genannten FINEX konnte beim Konvoi-Training zu mindestens die Anlern- und die Festigungsstufe abgeschlossen werden, die Anwendungsstufe muss in diesem speziellen Fall ebenfalls im Einsatzraum erfolgen. „Trotz der Verkürzung der Ausbildungszeit und den vorgegebenen Einschränkungen konnten die wesentlichen Ausbildungsziele erreicht werden und das Kontingent geht gut ausgebildet in seinen Einsatz“, schließt Mjr Malinowsky.

 

Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz