Partner- und Künstlerwandertag 2018
Als kleines Dankeschön für unsere „Künstler im Einsatz für den Frieden“ und unsere langjährigen Partner findet jedes Jahr ein gemeinsamer Ausflug statt. Heuer wurde bei herrlichem Spätsommerwetter Mönichkirchen am Wechsel angesteuert. In einer „Sternfahrt“ kamen die Fahrzeuge von Wien, von Götzendorf über Eisenstadt und Wiener Neustadt, aus Graz und aus Zeltweg im altehrwürdigen Ferienort an. Im Wasserpark fand bei einer zünftigen militärischen Jause und der Möglichkeit im eiskalten Wasser zu kneippen das Get2gether statt. Frisch gestärkt wurde danach auf Schuster Rappen entlang des Lebensweges die Schwaig, die auch Endstation des Sessellifts ist, erklommen.
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
Als Belohnung für den mäßig anstrengenden Anstieg wurde mit Monsterrollern und Mountain Carts eine rasante Talfahrt in Angriff genommen. Wie in der Formel 1 trennte sich auch hier sehr schnell die Spreu vom Weizen und die Spitzenrollerfahrer konnten sich deutlich von den besonnenen Bremsern und den langsameren Mountain Carts absetzen. Trotz einiger waghalsiger Ritte erreichten aber alle Talstürmer leicht eingestaubt aber unverletzt das Ziel. Mit den Bussen ging es retour auf die Schwaig von wo aus der letzte Teil der Wanderung zum Gasthof Fernblick in Angriff genommen wurde.
Da allen Teilnehmern bekannt war, es würde dort ein feines Buffet zur Labung der geschwächten Wanderer bereitstehen, wurde die Strecke in rekordverdächtiger Zeit zurückgelegt. Doch bevor es eröffnet wurde, konnte unser „Künstler im Einsatz für den Frieden“, Jonny Fink, unter viel Applaus für fünf absolvierte Truppenbetreuungen bei unseren Missionen im Ausland die AUTINT Ehrennadel in Bronze in Empfang nehmen.
Mit Schweinsbraten, Knödel und Co konnten die verlorengegangenen Kräfte rasch wieder aufgefrischt werden und somit stand der letzten großen Herausforderung, der Stimmbandmalträtierung, nichts mehr im Wege.
Bernd Kurek griff in die Saiten seiner Gitarre, Alexander Klement (Die3) begleitete kongenial mit seiner Stimme, der Rest der Wanderer versuchte selbiges nach besten Wissen und Gewissen. Die gängigsten Austropophadern von STS, Ambros, Danzer, Fendrich & Co sorgten dabei natürlich für beste Stimmung. Als mit „Für immer jung“ das Schlusslied angestimmt wurde, war allen Teilnehmern klar, ein traumhafter Tag in bester Freundschaft neigt sich dem Ende zu. Nach einer herzlichen Verabschiedung stand ein Satz frohlockend im Raum: „Wir sind nächstes Jahr sicher wieder dabei!“
Für das Team der Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit der klare Auftrag auch 2019 wieder ein außergewöhnliches Event mit Abenteuercharakter auf die Beine zu stellen. Und eine verlockende Idee dafür schwebt schon im Raum …
4PCE - Gefragte Experten
Von 9. Juli bis 3. August wurde unter der Leitung der Netherland School for Peace (SPO) ein mobiles Trainingsteam zum Aufbau des 1. vietnamesischen Militärbeobachterkurses nach Hanoi entsandt. Neben Trainern aus den Niederlanden, Deutschland, Kanada und der Schweiz war auch das Austrian Armed Force International Centre (AUTINT) mit Obstlt Rolf Weber, einem international äußerst erfahrenen Offizier, vertreten.
Seitens SPO wurde, trotz eines kanadischen Trainers, das gesamte Unternehmen unter der Flagge von 4PCE, dem Zusammenschluss der Peacekeeping Trainingszentren von Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durchgeführt.
16 Offiziere, unter ihnen eine Frau, unterzogen sich dem United Nations Military Expert on Mission/Military Observer Course, der vom mobilen Trainingsteam gewissenhaft vorbereitet wurde, um den vietnamesischen Kameraden den Einstieg in diesen High Level Course so perfekt als möglich zu gestalten. Der Kurs wurde durch Vertreter des vietnamesischen Peacekeeping Trainigscentres, des Medical Staff Colleges und von Offiziersanwärtern als Rollenspieler bestens unterstützt.
In der Abschlusswoche fanden sich auch der niederländische Schulkommandant und ein Filmteam der Niederländischen Königlichen Armee (Koninklijke Landmacht) ein.
Die Ausbildung wurde auch in den lokalen Zeitungen und im Fernsehen sehr ausführlich behandelt - sowohl die Opening als auch die Closing Ceremony und die Übungstage fanden große mediale Resonanz. Zur Opening Ceremony fanden sich neben dem stv. Generalstabchef der Armee auch der österreichische sowie der niederländische Botschafter und der Charge de Affairs der Europäischen Union ein. Besucht wurde die Ausbildung der angehenden Militärbeobachter u.a. von den akkreditierten Militär Attachès in Vietnam und Vertretern der US-Streitkräfte.
Vietnam scheint entschlossen zu sein, internationale UN-Einsätze zu forcieren. Eine Teilnahme mit einem Role 2 Hospital im Süd Sudan ist in Vorbereitung. Einige Offiziere haben bereits als Beobachter, Verbindungsoffiziere und im Stab UN-Einsätze im Süd Sudan, im Tchad sowie in Mali absolviert.
Für Obstlt Rolf Weber war die Entsendung als Trainer nach Vietnam eine wertvolle Erfahrung, deren Erkenntnisse auch in die Ausbildungen im AUTINT einfließen werden. 4PCE setzte mit der Durchführung des Kurses ein starkes Zeichen, das auch ein exzellentes internationales Renommee einbrachte.
Hochkarätige US-Delegation besucht OSCE-Ausbildung
Seit rund fünf Jahren wird im Konflikt um die Separationsbewegung im Osten der Ukraine um eine Lösung gerungen. Bereits kurz nach Aufflammen der Auseinandersetzungen, im März 2014, wurde von der OSCE eine Beobachtermission eingerichtet, die das Memorandum von Minsk überwacht.
Rasch wurde dabei erkannt, dass die sogenannten Monitore vor ihrem Einsatz einer vorbereitenden Ausbildung unterzogen werden müssen. Seitens der OSCE wurde diese nach Österreich ins Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) nach Götzendorf vergeben.
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
Am 10. November 2014 startete der erste Kurs in dessen Mittelpunkt neben einem theoretischen Teil, der sich mit der politischen Situation in der Ukraine, der Sicherheitslage, dem Mandat, den Standard Operating Procedures, dem Momorandum von Minsk etc. befasst, die praktische Ausbildung steht.
Die Kursteilnehmer müssen in dieser Ausbildungswoche auf die zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine vorbereitet werden. Und diese sind im Einsatzraum extrem herausfordernd, da immer wieder Kämpfe aufflammen. Bis in die Nachtstunden werden daher Communications Procedures, Fahrten im schwierigen Gelände, der Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine Awareness und vor allem Monitoring Tasks and Procedures geübt.
Insgesamt 741 Teilnehmer, davon 165 weibliche, besuchten bis dato die einwöchige Ausbildung im AUTINT. Neben dem erfahrenen eigenen Ausbildungspersonal kamen dabei auch 42 internationale Instruktoren zum Einsatz.
Am Freitag, 17. August 2018, machte sich eine hochkarätige Delegation der Vereinigten Staaten von Amerika unter der Leitung von Mr. Harry Kamian, Chargé d’Affaires, a.i. U.S. Mission to the Organization for Security and Cooperation in Europe (USOSCE), und im Beisein des Acting Defense Attachès, LTC Scott Clarence, ein Bild von der Ausbildung.
Nach der Begrüßung durch den Kommandanten AUTINT, Obst Claus Amon, erfolgte ein allgemeines Briefing über die Aufgaben und Aufträge der Auslandseinsatzbasis. Nachdem Mjr Peter Sattler die Lehrabteilung und Hptm Philipp Töbich die OSCE-Ausbildung im Lehrsaal vorgestellt hatten ging es zur praktischen Ausbildung. Dabei wurden zwei Stationen angelaufen: der Aggressive Checkpoint und die First Aid Überprüfung.
Mr. Kamian zeigte sich sichtlich beeindruckt von den dargestellten Leistungen und sprach seine Anerkennung für die professionelle Durchführung der Ausbildung aus. Ein Lob das Gewicht hat und das von den involvierten Teilen sehr gerne zur Kenntnis genommen wurde.
EUFOR-Kontingent verabschiedet
Am Donnerstag, 26. Juli 2018, wurden vom Kommandanten AUTINT, Obst Claus Amon, 35 Soldaten und eine Soldatin der neuen EUFOR-Truppe verabschiedet. Schon in wenigen Tagen geht es für sie in den Einsatzraum Bosnien-Herzegowina, wo seit Dezember 2004 österreichische Soldatinnen und Soldaten unter dem Kommando der Europäischen Union stationiert sind. Der Ersteinsatz der Österreicher erfolgte 1996 bei der sogenannten SFOR (Stabilization Force) unter dem Kommando der NATO, die bereits 1995 mit der IFOR (Implementation Force) das Friedensabkommen von Dayton überwachte.
Der Einsatz der verabschiedeten Soldaten erfolgt in den verschiedensten Positionen, begonnen bei der Infantriekompanie über das Austrian National Element bis hin zum Hauptquartier oder zur offenen Aufkärung im Rahmen von FieldHumint. Dementsprechend breit gestreut war auch die Ausbildung der einzelnen Teile, die von der Lehrabteilung unter der bewährten Führung von Mjr Jürgen Bartl durchgeführt wurde.
Da alle Ausbildungsziele erreicht wurden, konnte Mjr Bartl dem Kommandanten AUTINT bei der Verabschiedung die „Readiness“ des Kontingents melden. Obst Amon bedankte sich nach seiner kurzen Ansprache mit einem „Handshake“bei jedem Kontingentsangehörigen für seine Bereitschaft in den Einsatzraum zu gehen, wünschte viel Soldatenglück und vor allem eine gesunde Heimkehr nach Österreich.
Fotos: Kpl Dominik Soldatitsch