Give Peace a Chance!
Am 27. Mai 2014 erfolgte im wunderschönen Ambiente des Heeresgeschichtlichen Museums die Präsentation der Neuauflage des Buches „Künstler im Einsatz für den Frieden“. Insgesamt werden in diesem Band 110 Künstlerinnen, Künstler und Gruppen aller Genres die für das Österreichische Bundesheer im Rahmen von Truppenbetreuungen oder bei der Kulturreihe „Kunst im Einsatz“ unentgeltlich aufgetreten sind portraitiert.
Und die Liste der abgebildeteten Kunst- und Kulturschaffenden kann sich sehen lassen, reicht sich doch von Alf Poier, Georg Danzer, Ostbahn Kurti, Erwin Steinhauer, Die Stoakogler, Die Edlseer, Prof. Frank Hoffmann, Christina Stürmer, Rising Girl, Uptown Monotones bis hin zu Prof. Ernst Fuchs.
„Ich sehe hier zwei Aspekte. Unsere Soldatinnen und Soldaten versehen einen anspruchsvollen Dienst im Ausland, künstlerische Grüße aus der Heimat sorgen hier für eine willkommene Abwechslung. Der zweite Aspekt ist die Verbindung in die Kunst- und Kulturszene die für das Österreichische Bundesheer sehr wertvoll sein kann“, so der Stabschef der Streitkräfte, GenMjr Heinrich Winkelmayer.
GenLt Höfler und GenMjr Winkelmayer mit den anwensenden Künstlerinnen und
Künstlern und den Verantworltichen der Truppenbetreuung
Rock’n’Roll never dies!
Mit rockigen Klängen von den Rioters wurde die Präsentation eröffnet. „Marie, Marie“ oder der Beatles-Klassier „I saw her standing there“ sorgten sofort für ausgelassene Stimmung in der vollen Ruhmeshalle. Für Leadsänger Andreas „Jonny“ Maierhofer war die erste Truppenbetreuung kein Neuland mehr, denn er kennt beide Seiten der Medaille, war er doch auch als UN-Soldat auf Zypern im Einsatz. „Wir haben uns im Einsatzraum immer gefreut, wenn Künstler zu Gast waren, daher war es für mich und meine Band eine Selbstverständlchkeit als wir gefragt wurden Konzerte für unsere Soldatinnen und Soldaten im Ausland zu spielen dies auch zu tun“, so Maierhofer. Im Juli geht es übrigens zum fünften Mal auf Truppenbetreuung, diesmal nach Bosnien-Herzegowina.
Buchgeburt & Laudatio
Eine echte Premiere gab es auch, denn Militärseelsorger und Schauspieler Alexander Wessely debutierte im Einpersonenstück für zwei Militärcharaktere „Buchgeburt“, welches extra für diesen Abend geschrieben wurde. Im Stück wird nicht nur die Enstehung des präsentierten Werkes mit viel Humor auf die Bretter die die Welt bedeuten gebracht, sondern auch das österreichische Beamtentum satirisch beleuchtet.
„Für mich als Militärseelsorger und gelernten Schauspieler ist die Entsendung zu unseren Soldatinnen und Soldaten in den Missionen immer eine doppelte Betreuung. Einerseits stehe ich ihnen als Seelsorger zur Seite und andererseits bringe ich mit Auftritten als ,Der Herr Karl’ oder ,Der brave Soldat Schwejk’ unbeschwerte Stunden des Theaters in den Einsatzraum“, so Wessely.
Nach seinem viel beklatschten Auftritt hielt der Leiter der Militärvertretung Brüssel, GenLt Günter Höfler die Laudatio. Der langjährige Kommandant der Streitkräfte hatte bereits als Kommandant Internationale Einsätze eine besondere Affinität zur Kunst- und Kulturszene und war stets ein Förderer der Truppenbetreuungen. Dies kam auch in seiner Laudatio zum Ausdruck.
„Es ist für mich eine große Freude, heute anlässlich der Präsentation des neuen Bandes ,Künstler im Einsatz für den Frieden’ hier im Heeresgeschichtlichen Museum sein zu können. All we are saying - is give peace a chance! Ein Refrain, den wohl die meisten von Ihnen kennen, getextet von einem der besten Musiker der neuen Zeit, von John Lennon. Ein Refrain, der eigentlich auch auf das Österreichische Bundesheer zutrifft, denn seit 1960 versuchen wir durch unsere Teilnahme in internationalen Einsätzen dem Frieden eine Chance zu geben“, begann Höfler sein Ansprache, in der auf mehr als 110.000 Entsendungen österreichischer Soldatinnen und Soldaten in über 100 Missionen weltweit verwies. Er betonte, dass sich die Größenordnung dabei vom Kleinstkontingent mit einem Beobachter oder Experten bis hin zu mehreren Hunderten Soldaten gleichzeitig in einem Einsatzraum erstreckt.
„Die internationalen Einsätze des Bundesheeres sind zweifellos eine Erfolgsgeschichte, Österreich genießt dadurch besonders in der internationalen Staatengemeinschaft ein sehr hohes Ansehen. Die zweite Erfolgsgeschichte, um die uns viele Staaten beneiden, sind die seit Mitte der 80er Jahre durchgeführten Truppenbetreuungen mit einer Programmvielfalt die ein Publikum zwischen 18 und 60 Jahren zu begeistern weiß.“
Höfler sprach aber auch jene Künstler an, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen in den Missionen künstlerisch verarbeitet haben. Etwa die Dornrosen, die mit dem Lied „In the Service of Peace“ eine Hymne auf die Arbeit der UN-Soldaten gechrieben haben, oder Georg Danzer, der nach seinem Konzert in Camp Casablanca den Song „Blumen in der Hand“ als Hommage an die Tage im Kosovo veröffentlicht hat. Und in einer Oberkrainervariante haben Die Mooskirchner ihre Erinnerungen an die Truppenbetreuungen im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina umgesetzt.
Der Laudator erinnerte aber auch an die Peace Art Galas bei denen mit großartiger Unterstützung unserer „Künstler im Einsatz für den Frieden“ eine informative Leistungsbilanz über Österreichs Engagement im internationalen Krisenmanagement gezogen wurde. Gelobt wurde von ihm auch die seit dem Jahr 2005 in der Wallensteinkaserne von Götzendorf beheimatete Kulturreihe „Kunst im Einsatz“, die sich mit Lesungen, Kabaretts und exzellenten Ausstellungen einen hervorragenden Ruf erworben hat.
Den Autoren des Buches, Obstlt Helmut Gekle und Obstlt Siegfried Semmler, dankte Höfler mit den Worten „Mission once again accomplished, very well done !“
Bronzene Ehrennadel
Für besten Musikgenuss sorgten auf der Bühne auch die Real Holy Boys die mit Italo-Klängen und einem besonders launigen Harry Belafonte Medley zum Mitsingen und Mitklatschen einluden. Fünf Mal waren sie bereits bei unseren Soldatinnen und Soldaten in den verschiedenen Einsatzräumen und daher wurden sie im Anschluss an ihren Auftritt auch ausgezeichnet.
Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die großen Symbolwert in sich tragen. Um den Künstlerinnen und Künstlern für ihren unentgeltlichen Einsatz zu danken, wurde von der Auslandseinsatzbasis eine Ehrennadel in Gold, Silber und Bronze geschaffen. Für fünf absolvierte Truppenbetreuungen gibt es sie in Bronze, für 10 in Silber und ab 15 in Gold.
Träger der Ehrennadel in Bronze sind Prof. Frank Hoffmann, VerN von den Uptown Monotones, Die Schnürer Buam und Kabarettist Helmut Hüller. Silber wurde noch nie vergeben, dafür wurden aber zwei Kabarettisten mit Gold geadelt. Gloggi & Schicho, alias „Das Kabarett Gimpel“, sind sage und schreibe 20 Mal in die Einsatzräume gereist, um künstlerische Abwechslung in den militärischen Einsatz-Alltag zu bringen. Dies stellt einen echten österreichischen Rekord, möglicher Weise sogar einen Weltrekord in der Truppenbetreuung dar.
Seit dem 27. Mai hat sich nun der erlauchte Kreis der Ehrennadelträger um vier Gruppen und einen Schauspieler erweitert, denn Die Dornrosen, Die Mooskirchner, The Rioters und The Real Holy Boys und Alexander Wessely wurden mit Bronze ausgezeichnet.
Mit diesen Ehrungen endete ein harmonischer Abend im Heeresgeschichtlichen Museum dem zahlreiche Vertreter der Kunst- und Kulturszene bewohnten. Zauberer Toni Rei, Kabarettistin Susanne Pöchacker, Die Schnürer Buam, Designer Emanuel Burger, Fotografin Claudia Henzler, Rising Girl, VerN, Die Dornrosen, Fritz Schicho, Prof. Ewald Dworak, Die Strebersdorfer Buam, Christian „Motor“ Polansek“, Helmut Hüller, Die Mooskirchner, IRISHsteirisch u.v.a. tauschten beim hervorragenden Buffet der Heereslogistikschule noch bis spät in die Nacht ihre Erfahrungen aus den Einsatzräumen aus.
Das Buch
Für die Autoren des Buches „Künstler im Einsatz für den Frieden“ war es eine sehr umfangreiche und zeitintensive Aufgabe, denn 110 Portraits mussten verfasst werden. Vorhandene wurden überarbeitet und auf neuesten Stand gebracht, zahlreiche andere wurden neu geschrieben, und jedem Künstler wurde seine Seite zur Freigabe zugesandt. Auch die Vorwörter mussten aufgrund personeller Neubesetzungen von Führungspositionen zur Gänze ausgetauscht werden. Mehr als 1000 Fotos wurden vom Redaktionsteam gesichtet und bewertet, um mit der anschließend getätigten Auswahl jeden Portraitierten ins richtige Licht zu rücken. Hunderte Presseberichte wurden gelesen und gescannt, um das öffentliche Interesse zu dokumentieren und etliche Stellungnahmen wurden von Künstlern eingeholt, um ihre ganz persönlichen Eindrücke wiederzugeben. Eine Arbeit, die Monate in Anspruch nahm.
Grafisch umgesetzt wurde das Buch von Gfr Ing. Sascha Palla, einem ehemaligen Grundwehrdiener der Auslandseinsatzbasis, der nach wie vor in engem Kontakt mit seiner Dienststelle steht und immer wieder zur Hand geht, wenn Druckwerke layoutiert werden müssen. Für den Letztschliff und die Endfertigung zeichnete die Heeresdruckerei verantwortlich, die in gewohnt professioneller Art und Weise ihre Aufgabe erledigt hat.
Zu beziehen ist das Werk über die Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit de Auslandseinsatzbasis, Informationen und Videoclips gibt es auf der Facebookseite „Kuenstler im Einsatz“, die in der Woche nach der Veranstaltung rund 3.300 Zugriffe verzeichnen konnte. Ein schöner Beweis für den engen Kontakt zwischen den Kunst- und Kulturschaffenden und dem Österreichischen Bundesheer.
Obstlt Helmut Gekle
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
Totengedenken
Im Februar 2014 verünglückte Mjr Peter Semin im Libanon tödlich. MilDekan MMag. Martin Steiner nahm nun den bevorstehenden „International Day of UN-Peacekeepers“ zum Anlass, um für ihn und alle anderen im Auslandseinsatz Verstorbenen eine kleine Gedenkfeier im AUTINT abzuhalten.
Obst Amon (re) mit Obstlt Koch, MilDekan MMag Steiner und Militärsenior Mag. Lattacher
gedenken den im Ausland verstorbenen österreichischen Soldaten.
Am Beginn der Feier ging Obst Claus Amon kurz auf das Leben von Mjr Peter Semin ein. Der evangelische Militärsenior, Mag. Michael Lattinger, las aus einem Brief von Johannes und sprach von derTrauer die Angehörige und Freunde erleben müssen, wenn ein geliebter Mensch verstirbt. MilDekan Mag. Martin Steiner gedachte den mehr als 3000 in UN-Missionen Verstorbenen, ehe er das Gebet für sie und Mjr Peter Semin sprach. Die Verschraubung der Namenstafel durch Obst Claus Amon und Obstlt Helmut Koch am Denkmal für die im Einsatz ums Leben gekommenen österreichischen Soldaten und das Abspielens des Liedes vom guten Kameraden beendeten die Feierlichkeit.
Obstlt Helmut Gekle
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
Künstler im Einsatz für den Frieden
Vor vier Jahren wurde vom AUTINT ein ganz besonderes Buchprojekt in Angriff genommen: Eine Chronik aller Künstler, die unentgeltlich für das Österreichische Bundesheer zu unseren Soldatinnen und Soldaten in die Missionen aufgebrochen sind, um mit Konzerten, Lesungen oder Kabarettauftritten eine willkommene Abwechslung vom Alltag zu bringen. 2014 erfolgt nun, nachdem die Erstausgabe vergriffen ist, die Neuauflage.
Nunmehr sind es 110 Künstlerinnen und Künstler bzw. Gruppen aller Genres, die portraitiert werden. Der Umfang des Buches musste von ursprünglich 86 auf 146 Seiten erweitert werden. Neu hinzugekommen sind Musikerinnen und Musiker die in den vergangenen vier Jahren erstmals in die Einsatzräume entsandt wurden sowie jene Kulturschaffenden, die sich für die Kulturreihe „Kunst im Einsatz“ ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben.
Österreichs Ausnahmeschauspieler Erwin Steinhauer bei seiner Truppenbetreuung am Golan
Für die Portraits standen pro Seite maximal 1.800 geschriebene Zeichen zur Verfügung, um auch noch genügend Platz für Erinnerungsfotos von den „Einsätzen“ zu haben. Ein Unterfangen, das bei Größen wie Prof. Ernst Fuchs, Erwin Steinhauer, DJ Ötzi, Dr. Kurt Ostbahn, Christina Stürmer, Georg Danzer oder Prof. Frank Hoffmann einen gewissen Mut zur Lücke erforderte. Schlussendlich konnte dieses Unterfangen aber bravourös gemeistert werden, denn jeder Abgebildete gab seine Seite nach Begutachtung mit keinen bis kleinen Änderungswünschen zum Druck frei.
Vorwörter des Herrn Bundesministers für Landesverteidigung und Sport, Mag. Gerald Klug, des Generalstabschefs, Gen Othmar Commenda, des Streitkräftekommandanten, GenLt Franz Reißner, sowie eine Grußbotschaft des Leiters der Militärvertretung Brüssel, GenLt Günter Höfler, unterstreichen die Bedeutung dieser Chronik.
Blättert man durch das Buch, so kann man mit Stolz vermerken, dass das Österreichische Bundesheer mit den bekanntesten österreichischen Künstlerinnen und Künstlern in engem Kontakt steht. Von A wie Alf Poier oder Andrea Händler über D wie Die Stokogler oder Die Edlseer bis W wie Willi Resetarits reicht die Bandbreite.
Am 27. Mai wird die Neuauflage des Buches im Heeresgeschichtlichen Museum präsentiert werden. Susan P. mit ihrem Saxophon, die Rioters mit Rock`n`Roll vom Feinsten und die Real Holy Boys mit bekannten Welthits werden dabei für beste Unterhaltung sorgen. Die Laudatio zum Buch wird von GenLt Günter Höfler, der als Kommandant Internationale Einsätze und Streitkräftekommandant jahrelang ein ganz besonderer Förderer der Truppenbetreuung war, gehalten. Weiters werden verdiente Künstlerinnen und Künstler für fünf unentgeltliche Einsätze im Rahmen der Truppenbetreuung mit der AUTINT Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet werden. Neben den auf der Bühne im Einsatz befindlichen Rioters und Real Holy Boys kommt diese Ehrung auch den Dornrosen, Two4Fun und den Mooskirchnern zu.
Ein unterhaltsamer Abend ist garantiert, denn neben den auf der Bühne agierenden Gruppen werden sich auch im Publikum zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende einfinden, um Erinnerungen an Auftritte in einem für sie eher ungewohnten Ambiente aufzufrischen oder neuen Erfahrungen - alà Libanon - entgegen zu fiebern.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Foto: ÖBH
Treffen der European Association of Peace Operations Training Centres
Von 12. bis 13. März 2014 trafen sich Verterter der European Association of Peace Operations Training Centres (EAPTC) in Stans-Oberdorf in der Schweiz zum Informationsaustausch und der Arbeit an Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Auslandseinsatzorientierten Ausbildung.
In einem komplexer werdenden Umfeld Friedensunterstützender Einsätze und verstärkter Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Polizei, Militär und zivilem Personal muss auch das Training und die Ausbildung für Auslandsmissionen laufend an aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen angepasst werden.
Teilnehmer des 2. Treffens der EAPTC
Um dieser Notwendigkeit Rechnung zu tragen und die Kooperation und den Informationsaustausch zwischen europäischen Trainings- und Ausbildungsinstitutionen zu vertiefen, wurde im April letzten Jahres in Lübeck/Deutschland die so genannte European Association of Peace Operations Training Centres (EAPTC) gegründet.
Diese Organisation versteht sich als einen informellen und offenen Zusammenschluss von europäischen Trainings- und Ausbildungsinstitutionen für Friedensunterstützende Missionen aus dem miltärischen, polizeilichen und zivilem Bereich und stellt nunmehr, nach den bereits existierenden regionalen Vereinigungen in Afrika, dem Asiatisch-Pazifischen Raum und dem Amerikanischen Kontinent, die europäische Trainingskooperation im Rahmen der International Association of Peace Operations Training Centres (IAPTC) dar.
Aktuell nehmen an diesem Forum Vertreterinnen und Vertreter von polizeilichen, militärischen und zivilen Ausbildungsstätten aus 13 Nationen sowie von Institutionen der Europäischen Union und Vereinten Nationen teil. Österreich wurde durch den Kommandanten der Auslandseinsatzbasis/AUTINT Obst Claus AMON und einem Vertreter der Lehrabteilung des AUTINT repräsentiert.
Das Treffen der EAPTC wurde nunmehr zum insgesamt zweiten Mal durchgeführt und diente primär der Vertiefung und Festigung der im letzten Jahr gegründeten Vereinigung sowie der Informationsweitergabe zwischen den Mitgliedern und einem Ausblick auf die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten der EAPTC. Darüber hinaus wurden auch aktuelle Initiativen, Trends und Herausforderungen in Bezug auf Ausbildung und Training für Friedensunterstützende Einsätze diskutiert.
Neben verschiedenen informativen Vortragsblöcken wurden in mehreren Arbeits-/ Diskussionsgruppen aktuelle Entwicklungen und Trends in den jeweiligen Bereichen offen besprochen. In allen Arbeitsgruppen wurde die vorherrschende Ressourcenknappheit der Institutionen diskutiert, sowie die Notwendigkeit eines regelmäßigen Informationsaustausches und ein Bedarf für eine intensivere und professionenübergreifende (pol/ziv/mil) Zusammenarbeit in Training und Ausbildung festgestellt, da eine derartige Zusammenarbeit auch in den verschiedenen Einsatzräumen notwendig ist und auch stattfindet.
Abseits der offiziellen Termine und fachlichen Arbeitsgruppen fand sich für die Tagungsteilnehmer auch noch Zeit bestehende Kontakte zu pflegen und neue Netzwerke im Bereich Training und Education zu etablieren. Dies bot die Gelegenheit eines qualifizierten Erfahrungsaustauschs aus dem in weiterer Folge Ableitungen für die jeweiligen bestehenden Ausbildungen und Einsatzvorbereitungen frühzeitig getroffen und umgesetzt werden können.
Das nächste Treffen der EAPTC wird, nachdem dieser Wunsch einhellig durch die Teilnehmer des diesjährigen Meetings geäußert wurde, in Österreich stattfinden und von der Auslandseinsatzbasis/AUTINT durchgeführt werden.
Hptm Mag.(FH) Markus C. Martitsch
Foto: EAPTC
NATO Market Place in Brüssel
Einmal im Jahr wird den 23 Partnership for Peace Training and Education Centren (PTEC) die Möglichkeit gegeben, sich gemeinsam im NATO Hauptquartier in Brüssel, beim sogenannten „Marketplace der NATO“ zu präsentieren. Organisiert wird diese Leistungsschau von der NATO Schule in Oberammergau (DEU). In diesem Jahr folgten 20 PfP Training and Education Centren der Einladung und präsentierten sich von 18. bis 20. März in Brüssel. Im Mittelpunkt stand neben der Vorstellung der Aufgaben des eigenen Trainingcentres das offerierte Ausbildungsangebot im Rahmen von internationalen Kursen.
Mjr Peter Schwarzinger und Olt Anton Brugger im Gespräch mit GenLt Günter Höfler und zivilen Gästen
Im AUTINT zeichnen das selbständige Referat Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit sowie die Lehrabteilung für die Durchführung des Market Places verantwortlich. Neben ausgewählten Filmpräsentationen wurde auch mit dem Verteilen von Kursprogrammen und Publikationen der Kontakt zu den Interessenten gesucht. Verfeinert wurde der österreichische Auftritt durch spezielle heimische Produkte – Sacherwürfel, Mannerschnitten und Kaffee sowie eine Weinverkostung – die als kleine Zuckerl unter den Anwesenden verteilt wurden und so das österreichische Angebot im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machten.
„Die Teilnahme an dieser Veranstaltung im Hauptquartier der NATO ist für uns besonders wichtig, da wir an diesem besonderen Ort unser Angebot einem exzellenten Publikum präsentieren können“, so Olt Anton Brugger.
Der Leiter der Militärvertretung Brüssel, GenLt Günter Höfler, ließ es sich auch heuer nicht nehmen die österreichischen Vertreter an ihrem Stand zu besuchen. Höfler zeigte sich von der Präsentation des AUTINT angetan, für ihn ist die Teilnahme Österreichs am Market Place ein wichtiges Signal an die internationale Community das zeigt, dass wir auch weiterhin mit ganzem Herzen unsere Aufträge und Aufgaben im weltweiten Umfeld erfüllen werden.
Wie jedes Jahr war der Market Place auch 2014 wieder eine wertvolle Plattform für den Erfahrungsaustausch und das Networking der Trainingscentren untereinander, sowie die alljährliche Chance die erbrachten Leistungen sowie den „Way Ahead“ im NATO Hauptquartier Vertretern aller Mitgliedsländer zu präsentieren.
Text: Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT