OSCE Monitor-Ausbildung im AUTINT

Category: Kurse Published: Monday, 16 November 2015 Written by Super User
Star InactiveStar InactiveStar InactiveStar InactiveStar Inactive
 

Vor rund einem Jahr wurde das AUTINT mit der Ausbildung der OSCE-Monitore für die Ukraine (SMMU: Special Monitorin Mission Ukraine) beauftragt. Grund dafür waren die äußerst unerfreuliche Nachrichten von den Separationsbestrebungen im Osten des Landes. Trotz intensiver Verhandlungen auf dem diplomatischen Bankett und verhängten EU-Sanktionen gegenüber Russland sind die die Fronten nach wie vor verhärtet. Eine Situation die vor allem die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fordert. Seit Mitte März operiert die OSZE in der Ukraine, die ursprüngliche Anzahl von 30 zivilen Monitoren wurde sukzessive erhöht, bis zu 800 können es in weiterer Folge werden.

Im AUTINT wurden seit Beginn der Ausbildung am 10. November 2014 349 Monoitore aus 43 Nationen für ihre Aufgabe vorbereitet. Bis zum 5. Dezember 2015 folgen noch drei weitere Ausbildungswochen, 2016 stehen insgesamt 16 Ausbildungsgänge am Programm.

Für den Kommadanten des AUTINT, Obst Claus Amon, ist die Entscheidung der OSCE die Ausbildung im AUTINT auch im kommendne Jahr fortzuführen ein Beweis für die Kompetenz und Leistungsfähigkeit des Ausbildungspersonals, das Erfahrungen aus Einsätzen in allen Teilen der Welt mitbringt. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass die österreichische Drehscheibe für internationale Einsätze mit dieser Aufgabe betraut wurde. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir durch unsere konsequente Arbeit im Bereich der internationalen Zusammenarbeit und dem damit verbundenen engen Schulterschluss mit den Trainingszentren in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zu Fo(u)r Peace Central Europe eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte im Bereich der Friedensunterstützenden Operationen schreiben können“, so Amon.

 

 

 

Die Kursteilnehmer müssen in relativ kurzer Zeit – fünf Tage – auf die zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine vorbereitet werden. Und diese sind im Einsatzraum extrem herausfordernd, da immer wieder Kämpfe aufflammen. Bis in die Nachtstunden werden daher Communications Procedures, Fahrten im schwierigen Gelände, der Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine Awareness und vor allem Monitoring Tasks and Procedures geübt. Für den Leiter der Lehrabteilung im AUTINT, Obst Sandor Galavics, bedeutet dies „die fundierte Vorbereitung von Monitoren aus dem militärischen, polizeilichen und zivilen Leben auf eine äußerst schwierige Aufgabe, in einem Gebiet, für das zwar mit dem Memorandum von Minsk die Einhaltung eines Waffenstillstandsabkommens beschlossen wurde, das jedoch auf sehr fragilen Beinen steht.“

 

 

 

Im Bereich der Monitoring Tasks and Procedures liegt das Schwergewicht in der Verhandlungs- und Gesprächsführung, den Patrouillenfahrten verbunden mit dem Beobachten des Verantwortungsbereiches, dem richtigen Einsatz von Dolmetschern und dem Umgang mit lokalen Führern. Höhepunkt der Ausbildung ist die Final Exercise am Freitag, bei der den Teilnehmern bis in die beginnenden Stunden des Abends sämtliches Erlerntes und Antrainiertes abverlangt wird. Unter anderem auch die kritische Situation einer Anhaltung mit einer simulierten Geiselnahme der Monitore, so wie es in der Konfliktzone schon vorgekommen ist. Das Verhalten unter Beschuss oder die Belagerung durch „lästige“ Medienvertreter, die zu ihren Schlagzeilen kommen wollen. Daneben muss in unbekanntem Gerlände noch richtig orientiert werden, Verhandlungen müssen friktionsfrei über die Bühne gebracht werden und Erste Hilfe ist zu leisten.

 

 

 

Unterstützt wird das AUTINT bei dieser Ausbildung durch internationale Mitarbeiter der OSZE die sowohl im administrativen Bereich als auch im Trainingsbereich zum Einsatz kommen. Von Götzendorf geht es für die Monitore anschließend nach Kiew, wo sie in einem „Induction Training“ vor Ort geschult werden, ehe es zu den Teambases in das Einsatzgebiet geht.

Für alle involvierten Mitarbeiter des AUTINT ist die Ausbildung eine herausfordernde Aufgabe, die allerdings für die Reputation des Standortes Götzendorf sowie Österreichs Rolle im Rahmen der internationalen Solidarität als äußerst positiv bewertet werden muss.

 

Obstlt Helmut Gekle

Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz

Hits: 1724