Das Wandern ist des Müllers Lust
Außergewöhnliche klimatische Bedingungen dürfen für Militärbeobachter kein Problem darstellen, sie müssen bei einem möglichen Einsatz mit unterschiedlichsten Klimazonen und Temperaturbedingungen zurechtkommen. Eine hervorragende physische und psychische Verfassung ist dafür Grundvoraussetzung. Selbige wurde den Teams auch bei der Fußpatrouille am Montag abverlangt, denn Sonne und Wolken verbunden mit einer Temperatur um die 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit sorgten für gehörige Strapazen. Der rund achtstündige Marsch, erschwert durch Splitterschutzweste, Kommunikationsmittel, Rucksack und Helm, brachte für die Patrouillenteams eine extreme körperliche Belastung.
Acht Stationen mussten angelaufen werden. Szenarien, hervorgegangen aus Erfahrungen von realen Einsätzen, wurden von den Roleplayern und den Instruktoren eingespielt. Im Mittelpunkt dabei standen Verhandlungen und Untersuchungen, die mit verschiedensten Institutionen mehr oder weniger freundlich durchgeführt wurden. Vom bedachten Bürgermeister, den gewaltbereiten Rebellen über die wissbegierigen Medien bis hin zu stummen Zeugen denen ihr Wissen entlockt werden sollte und dem Auffinden eines Verstorbenen reichte das Aufgabenspektrum, das von den Kursteilnehmern mit großem Einsatz und mit viel Teamgeist gemeistert werden musste. Dass dabei auch sehr übelriechende Erfahrungen gemacht wurden und furchtbare Destillate bei den harten Verhandlungen zum Einsatz kamen, stellte so manchem Kursteilnehmer vor eine echte Herausforderung, die er nur mit sehr viel Überwindungskraft meistern konnte.
Im Anschluss an jede Station wurde von den Instruktoren ein Debriefing durchgeführt, um aufgetretene Fehler gleich an Ort und Stelle zu beheben.
Nach dem Ende der kräfteraubenden Patrouille wurden die angehenden Militärbeobachter zusammengeführt und in einem Exercise-Briefing auf die am Dienstag stattfindende Motorpatrouille vorbereitet. Im Anschluss daran ging es zurück in die Teambases, wo die abschließenden Reports geschrieben wurden. Erst spät in der Nacht endete für die Kursteilnehmer der ereignisreiche Tag und sie fanden ein paar Stunden wohlverdienten Schlaf.