Im Gespräch mit Bürgermeister Gerhard BEER
Das 4. Mal macht nun das Austrian Armed Forces International Centre aus Götzendorf Station in Hittisau, um die Abschlussübung für den Militärbeobachterkurs durchzuführen. Tatkräftige Unterstützung gibt es dabei von der Gemeinde.
Bürgermeister Gerhard BEER (Foto WUKOSCHITZ Werner) |
Herr Bürgermeister, mit welchen Worten würden Sie die Gemeinde Hittisau einem Ortsunkundigen beschreiben?
Hittisau liegt auf einer anmutigen Hochebene im Bregenzerwald und wird geprägt von Grün- und Milchwirtschaft. Wir sind aufgeschlossen gegenüber neuer Architektur, sanfter Energie und bemüht fortschrittlich und vorausschauend zu planen und zu denken.
Vielen Ostösterreichern ist der Bregenzerwald ja nur vom Hörensagen ein Begriff und man denkt dabei in erster Linie an die hervorragenden Käsespezialitäten. Aber es gibt ja noch so viel mehr hier zu finden.
Die landschaftlichen Strukturen laden zum entspannten Wandern und zum Baumeln mit der Seele ein. Wir sprechen dabei von unserer Kulturlandschaft, wobei der Begriff Kultur hier für die Arbeit unserer Landwirte und Bauern gedacht ist, die diese Region so liebens- und lebenswert für Einheimische und Touristen machen. Hittisau beherbergt neben einem Sennereimuseum und einer Ausstellung über berühmte Bewohner der Gemeinde aber auch das einzige Frauenmuseum Österreichs, welches im internationalen Umfeld bestens anerkannt ist. Daneben gibt es im Ritter von Bergmannsaal exzellente Konzerte, die von einem zahlreichen Publikum begeistert angenommen werden.
Neben den Landwirtschaften fällt auch eine große Anzahl an gewerblichen und industriellen Betrieben im Bregenzerwald auf. Gibt es einen besonderen Anreiz sich gerade in dieser Region anzusiedeln?
Handwerkskunst hat im Bregenzerwald eine lange Tradition. Früher wurde vorwiegend Holzbau betrieben und zahlreiche Meister sind auf diesem Gebiet hervorgegangen. Inzwischen hat sich das Spektrum erweitert, vor allem in den metallverarbeitenden Branchen. Stolz sind wir natürlich auch auf spezielle Fertigungen, die Produkte höchster Qualität erzeugen. Eine tolle und vor allem zukunftsträchtige Entwicklung.
Für eine Woche scheint es fast so, als ob das Bundesheer das Gemeindeamt in Besitz genommen hat. Kommt es öfters vor, dass Sie hier Vertreter des Militärs zu Gast haben?
So wie in den vergangenen Jahren ist mindestens einmal im Jahr der Oberbefehlsbefehlshaber des Heeres zu Gast in Hittisau. Schaut man eine Ebene tiefer so finden immer wieder Übungen des Militärkommandos in unserer Region statt.
Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Bundesheer gemacht und wenn ja, welche Erinnerungen sind geblieben?
Ich bin im Oktober 1988 in Lochau, am schönsten Platz am Bodensee, eingerückt. Nach einem längeren Lernprozess waren mir schließlich die Begriffe Gehorsam und Disziplin keine Fremdwörter mehr. Nach der Grundausbildung kam ich in der Fernmeldestelle in Bregenz zum Einsatz. Die Freundschaften, die während des Grundwehrdienstes geschlossen wurden, sind erhalten geblieben. Unsere ausgezeichnete Kameradschaft, die wir gepflegt haben möchte ich auf keinen Fall missen. Mein früherer Kommandant, der jetzige Stabschef im Militärkommando, Obst Grissmann, kam zuletzt zu Besuch nach Hittisau. Ein Treffen, das sich jetzt auf einer anderen Ebene abspielt.
Herr Bürgermeister herzlichen Dank für das Gespräch!
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