14.Military Experts on Mission Course
Um am Fachteil eines Military Experts on Mission Course teilnehmen zu können, muss zuerst das Basis Modul absolviert werden. Dieses findet jeweils im Frühjahr, wie zurzeit, und im Herbst in Götzendorf statt und wird von der Lehrabteilung der Auslandseinsatzbasis durchgeführt. In diesem Kurs werden die Grundlagen für die vier Fachbereiche CIMIC, PSYOPS, FHumint und Liaison Coordination geschaffen. Besonderes Augenmerk wird dabei schon auf die Fähigkeiten Liasion (Zusammenarbeit, Verbindung) und Negotiation (Verhandlungen) sowie auch die Durchführung von Meetings gelegt.
Fotos: Wukoschitz W./Bundesheer
Kursinhalt
Ebenso wird ein ausführlicher Einblick in die weiterführenden Fachbereiche gegeben und es finden bereits erste Unterrichte in der Gesprächsführung statt. Zum Kursinhalt gehören Themenkomplexe, die für die angehenden Military Experts in allen Einsatzräumen relevant sind. Ein Bereich davon ist „Human Trafficking“ (Menschenhandel), welcher von einer externen Vortragenden von der internationalen NGO End Child Prostituiton, Child Pornography & Trafficking of Childrin for Sexual Purposes (ECPAT) gehalten wird.
Ein weiterer einsatzraumübergreifender Kursinhalt ist „Dealing with Media“, wie verhalte ich mich korrekt gegenüber den Medien? Aber auch praktische Themen wie die Verwendung von GPS-Geräten für Patroullienfahrten oder der Einsatz von Sprachmittlern (Übersetzern) kommen nicht zu kurz.
Erste praktische Übungen
Teamweise wird in verschiedenen Meetings das Erlernte zur Anwendung gebracht. Von Treffen mit einem Bürgermeister, dem Chef der Feuerwehr oder dem Präsidenten des Jagdverbandes findet alles im fiktiven Einsatzraum MFOR statt. „Unter der Bezeichnung MFOR versteht man Mannersdorf Land Forces in Anlehnung an den echten Einsatzraum Kosovo, wo die Kosovo Force, KFOR, im Einsatz steht“ erklärt der Kurskommandant, Obstlt Peter Sattler. „Die Fähigkeit Meetings durchzuführen ist in allen vier Fachbereichen unbedingt notwendig und wird in der Folge intensiviert“, ergänzt sein Stellvertreter Hptm Alexander Raidl.
Kursteilnehmer und Ausbildungspersonal
Im Basic-Course befinden sich 14 Teilnehmer, davon sieben aktive und sieben aus der Miliz. Die Dienstgrade reichen dabei vom Wachtmeister bis zum Oberst. Es nehmen auch drei Soldatinnen am Kurs teil, wobei gehofft wird, dass sich diese Zahl bei den kommenden Kursen noch steigert.
Aufgrund der aktuellen Covid-Situation fehlen diesmal die internationalen Teilnehmer. „Es ist schade, dass wir keine Soldatinnen und Soldaten von anderen Nationen zu Gast haben, denn gerade die gelebte Internationalität zeichnet uns aus“, äußert Obstlt Sattler. Zu Gast sind in bewährter Weise aber wieder die Kameraden aus der Miliz. Die Lehrabteilung der Auslandseinsatzbasis ist auf diese externe Unterstützung der Miliz angewiesen, da zu wenig hauseigenes Personal zur Verfügung steht. Ehemalige Absolventen der Kurse, welche danach mehrfach im Einsatz waren, kommen als Ausbildner zurück und geben ihr erworbenes Wissen an die Kursteilnehme weiter.
COVID-19 Maßnahmen
Am ersten Kurstag wurde ein Antigen-Schnelltest sowie ein PCR-Test für alle Kursteilnehmer und für das Ausbildungspersonal durchgeführt. Ebenso sind die Teilnehmer nachweislich über die aktuell gültigen Präventivmaßnahmen, wie zum Beispiel das Tragen von FFP2 Masken, oder ein Plexiglasschutz bei den praktischen Gesprächsübungen belehrt worden. Auch die Möglichkeit des wöchentlichen Schnelltests wird von allen Teilnehmern regelmäßig genützt. Dadurch ist die höchst mögliche Sicherheit verbunden mit der geringsten Ansteckungsgefahr gegeben.
Kursreihe für die 4 Fachbereiche (2 Wochen außer FHT)
1. Modul Liason Coordination Cooperation (LCC)
Im Kosovo kommen Liason Monitoring Teams (LMT), in Bosnien-Herzegowina Liasion Observation Teams (LOT) zum Einsatz. Kursort: Götzendorf
2. Modul FHUMINT (vier Wochen): Gesprächsaufklärung. Kursort: Götzendorf
3. Modul CIMIC – Zivil-militärische-Zusammenarbeit. Kursort: Graz
4. Modul PSYOPS: psychologische Operationen. Kursort: Graz
Abschlussübung
Nach Ablauf des Basis-Course sowie der jeweiligen Fachausbildung findet in jedem Bereich eine viertägige Übung, die sogenannte Final-Exercise statt. Diese Übung dient zur Überprüfung der erworbenen Fähigkeiten der Kursteilnehmer, um schlussendlich als Militärexperte in einer Mission eingesetzt werden zu können.
Militärbeobachter vs. Militärexperte
„Für die Ausbildung zum Militärbeobachter, der ja auch ein Militärexperte ist, wird der Baisiskurs nicht benötigt“, erklärt Obstlt Sattler. Grund dafür ist, dass diesen Kurs nur Offiziere absolvieren können, welche bereits einen Auslandseinsatz erfolgreich hinter sich gebracht haben. Alle Informationen zu den Kursen sowie den Course Guide findet man aktuell unter: www.autint.at
Lt Sarah König
Fotos: ÖBH/Auslandseinsatzbasis_2019